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Irrtum der Technik: Gewitter

Die These: Mit der Energie eines Blitzes könnte man eine Kleinstadt eine Stunde mit Strom versorgen.

aus der wissen.de-Redaktion

 

Gewitter sind eine faszinierende Naturgewalt. Wenn es blitzt, sehen wir nur einen Blitz, in Wirklichkeit jedoch besteht er aus einer Folge von Vor- und Hauptblitzen. Ihre Abfolge ist mit 150.000 Kilometern pro Stunde jedoch so schnell, dass unser Auge die einzelnen Blitze nicht mehr wahrnimmt. Also meinen wir schon einmal mehrere Blitze.

Zwischen den negativen Ladungen im unteren Teil einer Gewitterwolke und den positiven Ladungen am Erdboden herrschen elektrische Spannungen, die häufig mehr als zehn Millionen Volt betragen. Der Strom, der während einer Blitzentladung fließt, beträgt 100.000 bis 200.000 Ampere. Und die Luft im Entladungskanal wird dabei auf 30.000 Grad Celsius aufgeheizt und dehnt sich explosionsartig aus.

In Deutschland gibt es bis zu 35 Gewittertage pro Jahr. Demnach ein Grund mehr, an die „Nutzung“ des Blitzes zu denken. Ein Blitz hat eine Leistung von etwa 1,21 Giga-Watt. Die dabei umgesetzte Energie wäre tatsächlich, wenn sie sich auf irgendeine Weise speichern ließe, für eine Kleinstadt ausreichend.

Aber: Die durchschnittliche Dauer eines Blitzes liegt bei 0,07 Sekunden. Die Energie eines durchschnittlichen Blitzes beträgt etwa 23,5 Kilowattstunden. Mit der Energie aus einem durchschnittlichen Blitz ließe sich eine 100-Watt-Glühlampe knapp 10 Tage lang betreiben, aber keine Kleinstadt eine Stunde mit Strom versorgen.

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