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Kirchen und Kathedralen in Nordengland
Historische Kirchen sind ein Herzstück der englischen Nation, der englischen Landschaft und der kulturellen Identität des Landes. Von großen städtischen und staatlichen Veranstaltungen über anrührende persönliche Feierlichkeiten im kleinen Kreis – die Geschichte Englands wurde seit jeher in Tausenden von Kirchen im ganzen Land geschrieben und feierlich begangen.
Ein historisches Kirchenbauwerk spricht jedes Interessengebiet auf unterschiedliche Weise an – sei es über atemberaubende Architektur, fantastische Kirchenfenster, exquisite handwerkliche Arbeiten oder einfach nur über die inspirierende Atmosphäre eines ruhigen und friedlichen Ortes.
Im Nordosten des Landes können Sie die Kathedrale von Durham (Nordostengland) erkunden, die Bill Bryson als die „beste Kathedrale auf dem Planeten Erde” bezeichnet hat und die Teil einer UNESCO-Weltkulturerbestätte ist. Oder entdecken Sie die faszinierende Geschichte des eindrucksvollen Münsters von York.
Einige der schönsten historischen Kirchenbauten Englands, in denen keine regelmäßigen Gottesdienste mehr abgehalten werden, stehen den Besuchern weiterhin offen. Der Churches Conservation Trust hat sich zum Ziel gesetzt, diese Kirchen zu erhalten und deren Nutzung durch die allgemeine Öffentlichkeit zu fördern. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige dieser Kirchen vorstellen:
Holy Trinity Church, Goodramgate, York, Yorkshire
Ein nicht restauriertes, mittelalterliches Schmuckstück im Herzen der Stadt mit in York einzigartigen eingefassten Kirchenbänken aus dem 17./18. Jahrhundert sowie mit qualitativ hochwertigen, ausgesprochen interessanten Buntglasfenstern.
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Kloster Rievaulx, Yorkshire
Rievaulx Abbey ist eine ehemalige Zisterzienser-Abtei im Norden Yorkshires. Zwölf Mönche des Klosters Clairvaux gründeten die Abtei 1132 mit dem Ziel ein Missionszentrum aufzubauen. Die Abtei entwickelte sich zu einer der größten in Yorkshire, die auch wirtschaftlich erfolgreich war. So wurde Blei und Eisen abgebaut und Schafzucht betrieben. Zu Hochzeiten lebten in Rievaulx Abbey bis zu 140 Mönche.
Dennoch häufte Rievaulx am Ende des 13. Jahrhunderts hohe Schulden an. Das lag u. a. an den enormen Bautätigkeiten, zum anderen am Verlust vieler Schafe durch eine Epidemie. Im 14. Jahrhundert kamen dazu noch schottische Raubüberfälle. So reduzierte sich die Zahl der Mönche beständig, 1381 gab es nur noch 14 Mönche, weshalb auch einige Gebäude verkleinert wurden. 1538 löste König Heinrich VIII. die Abtei auf.
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Münster von York, Yorkshire
Das York Minster ist die größte mittelalterliche Kirche in England. Es wurde nach 250-Jähriger Bauzeit 1472 fertiggestellt. Die im gotischen Stil erbaute Kathedrale beeindruckt durch ihre enorme Größe. Berühmt sind vor allem die Fenster, wie etwa die "Fünf-Schwester-Fenster", die jeweils fast 17 Meter hoch und 150 Zentimeter breit sind. Die zwei großen und ein kleiner Turm am entgegengesetzten Ende können heute besichtigt werden, wie auch die Orgel, die einst von einem Brand vollständig zerstört wurde und 1993 restauriert bzw. neu aufgebaut wurde.
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Carlisle Cathedral, Carlisle, Nordwestengland
Das nur wenige Kilometer südlich von Schottland liegende Carlisle blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Die Römer teilten die Stadt durch eine Mauer, die Wikinger nahmen die Stadt ein und Schotten und Engländer bekriegten sich über viele Jahre wegen dieser Stadt.
Die wohl bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Kathedrale, mit deren Bau 1122 begonnen wurde. Bemerkenswert ist das Ostfenster, das Brougham-Triptychon - ein kunstvoll geschnitztes flämisches Altarbild aus dem 16. Jahrhundert und sehr schöne bemalte Paneele mit Szenen aus dem Leben der Heiligen. Das Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert stellt ein herausragendes Beispiel für mittelalterliche Schnitzkunst dar.
http://www.english-heritage.org.uk/
Furness Abbey; Barrow, Cumbrias, Nordwestengland
Die Abtei Furness Abbey gehörte zu den reichsten Zisterzienserklostern in England. Heute beeindruckt die Ruine aus rotem Sandstein, die in einem friedlichen Tal in der Nähe der Stadt Barrow liegt. Das Gelände um die Abtei und die Ruinen lassen sich mit Hilfe einer Audiotour hervorragend erkunden.
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St. Bees - St Bega's Priory, Cumbria, Nordwestengland
St. Bees ist nach St. Bega benannt, einer irischen Prinzessin, die hier 900 v. Chr. anlandete. Sie war über die Irische See gesegelt, um einer erzwungenen Hochzeit mit einem Wikingeranführer zu entgehen. Heute steht an dieser Stelle die wunderschöne Kirche St Mary und St Bega aus dem 12. Jahrhundert. Bis 1539 war die Kirche ein Benediktinerkloster, das allerdings von König Heinrich VIII. aufgelöst wurde.
Holy Island of Lindisfarne, Northumberland, Nordostengland
Holy Island of Lindisfarne, ist eine Gezeiteninsel an der Nordostküste Northumberlands. Bei Ebbe kann man die Insel über eine Verbindungsstraße erreichen.
Kloster Lindisfarne wurde bereits im 7. Jahrhundert vom irischen Mönch St. Aidan auf Holy Island gegründet. 793 wurde das Kloster von Wikingern überfallen. Im 11. Jahrhundert errichteten Benediktiner auf der Insel ein Kloster, dessen Überreste sich heute besichtigen lassen. Neben den Klosterruinen ist noch die Ruine von Lindisfarne Castle, das um 1540 zum Schutz des Hafens gegen schottische Angriffe errichtet wurde, sehenswert.
Kathedrale von Durham, Nordostengland
Auf einer Anhöhe oberhalb einer bewaldeten Schlucht auf einer schmalen Halbinsel, die durch eine Schleife des Wear gebildet wird, thronen die Bischofsburg und die normannische Kathedrale - ein wahrhaft atemberaubendes architektonisches Ensemble. Der stolze Kirchenbau gilt weltweit als das herausragendste Beispiel für normannische Architektur, die, so der durch die "Abenteuer des Robinson Crusoe" bekannt gewordene englische Schriftsteller Daniel Defoe, "das kleine, überaus schmucke Städtchen" beherrscht.
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