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Lahar

Lahar - Schlammstrom aus Wasser und Gestein
US-Geological Survey
Ähnliche Erscheinungen wie → Muren sind die vulkanischen Schlammströme, Lahars genannt. “Lahar“ ist ein indonesisches Wort (javanisch) für eine schnell fließende Mischung von Gesteinstrümmern und Wasser, an einem Vulkanhang. Lahars erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h und mehr. In Ausnahmefällen sogar 300 km/h. Bei starken Regenfällen wie in den Monsungebieten geraten die lockeren und tiefgründigen vulkanischen Aschen und Schlacken auf den steilen Hängen der Vulkanberge ins Rutschen und verwandeln sich schlagartig zu katastrophalen Schlammströmen. Lahars entstehen auch durch schmelzendes Gletschereis bei einem → Vulkanausbruch. Ein Lahar am Vulkan Nevado del Ruiz zerstörte 1985 die Stadt Armero in Kolumbien. Die Stadt liegt immerhin 72 Kilometer vom → Vulkan entfernt. Der Lahar erreichte Armero zweieinhalb Stunden nach einer explosiven Eruption, die heißes Gesteinsmaterial über das vergletscherte Gipfelplateau des Vulkans geschleudert hatte. Zwar betrug die Dicke des Schlammstroms in Armero nur noch 2-5 m, doch fanden zwei Drittel der mehr als 28 000 Einwohner den Tod.

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