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Landschaftsformen: Stufen und Flächen

I. Informationen für Lehrer

Stufen und Flächen sind in vielen Regionen der Erde landschaftsprägende, fluvial-denudativ bedingte Oberflächenformen. Zahlreiche Beispiele liegen sozusagen vor unserer Haustür. Darunter die Südwestdeutsche Schichtstufenlandschaft, die Rumpfflächen des Rheinischen Schiefergebirges oder die Schotterflur des Alpenvorlandes. Einige, durch Stufen charakterisierte Landschaften sind durch ihre faszinierenden Formen sogar äußerst medienwirksam und touristische Ziele ersten Ranges. Man denke z. B. an die Schichttafeln des Monument Valley mit seinen bizarren, nadelförmigen Zeugenbergen oder an den Grand Canyon mit seinen unzähligen Felsterrassen.

Mit dieser physisch-geografisch ausgerichteten Unterrichtseinheit sollen die Schüler grundlegende Kenntnisse zur Entstehung dieser weltweit verbreiteten Oberflächenformen erhalten. Im Sachteil werden die unterschiedlichen Formtypen vorgestellt und ihre Entstehung erläutert. Obwohl das komplexe Thema „Stufen und Flächen“ in direktem Zusammenhang mit den Prozessen der Plattentektonik steht (Bildung von Sedimentationsräumen, Fazieswechsel, Krustenverbiegungen, Orogenese, usw.), ist die vorliegende Unterrichtseinheit so angelegt, dass ihre Inhalte auch ohne größere Vorkenntnisse zur Plattentektonik vom Schüler verstanden werden können. Dies wird mit leicht verständlichen und überschaubaren Grafiken unterstützt, die als Vorlagen für den Unterricht ausgedruckt werden können. Mit Hilfe eines Arbeitsblattes sollen die Schüler im Abschnitt über Schichtstufen die verschiedenen Formenelemente benennen. Dieses Arbeitsblatt kann auch in eine Klassenarbeit integriert oder als Kurztest verwendet werden.

Die Unterrichtseinheit, die weitgehend auf geologische und geomorphologische Fachbegriffe verzichtet, eignet sich in erster Linie für die Sekundarstufe I, aber auch für höhere Jahrgangsstufen, falls diese nicht über ein ausreichendes Grundwissen aus früheren Klassen verfügen. Den Schülern sollte im Unterricht die Möglichkeit gegeben werden, die in der Unterrichtseinheit genannten Beispiele an einer Wandkarte (Physische Karte oder Geologische Karte) zu lokalisieren. Damit erlangen die Schüler auch Kenntnisse über die räumliche Ausdehnung der Landschaften mit den entsprechenden Formen. Falls die Möglichkeit besteht, wäre es sinnvoll die im Unterricht besprochenen Landschaftsformen auch im Rahmen einer Exkursion im Gelände zu erläutern. Dies ermöglicht zudem eine Betrachtung der Landschaft, die über die rein physisch-geografischen Aspekte dieser Unterrichtseinheit hinausgeht. Denn die unterschiedlichen Formtypen (z. B. Schichtstufen) und deren Elemente (z. B. Stufenhang, Stufenfläche) bedingen eine jeweils ganz spezifische Nutzung (Wald, Landwirtschaft, Siedlungen etc.) und damit eine räumliche Differenzierung des Landschaftsbildes.

In der Unterrichtseinheit spielt der Begriff „Widerständigkeit“ für das Kapitel Stufen eine wichtige Rolle. Um diesen Begriff zu veranschaulichen, könnte man ein Experiment im Freien oder im Klassenraum durchführen. In einem Gefäß (im Freien ohne) werden Steine dicht aneinander geschichtet. Diese Steinansammlung steht für ein gut durchlässiges, zerklüftetes Gestein, wie z. B. Kalkstein, das der Erosion relativ hohen Widerstand bietet. In einem anderen Gefäß wird Lehm mit etwas abschüssiger Oberfläche eingebaut. Dieser steht für ein Gestein mit geringem Widerstand gegenüber der Abtragung, etwa Tonstein. Übergießt man nun beide Gefäße mit Wasser, wird dieses im ersten Fall rasch durch die Steinanhäufung im Gefäß versickern, ohne dass etwas Wesentliches passiert. Im zweiten Fall wird das Wasser an der Lehmoberfläche abfließen und leicht trübe werden, da es Lehmteilchen aufnimmt - es erodiert.

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