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Marienkäfer erobern Klassenzimmer

Seit einigen Tagen haben die Schüler der Uhland-Hauptschule in Mannheim-Neckarstadt einen neuen Zeitvertreib, um langweilige Unterrichtsstunden zu verkürzen. Sie gehen einem neuen Hobby nach, dem Fang von Marienkäferchen.

von Friedrich Fischer, Ilvesheim

Kaum scheint die Oktobersonne so richtig warm in die Klassenzimmer der Uhland-Schule, dringen massenweise kleine Käferchen in die Klassenräume ein. Erste Reaktion der Mädchen ist natürlich das berühmte Igitt, aber dann verlocken die netten Käferchen zum Fang nach dem Motto: Wer hat bis zum Ende der Stunde die meisten gefangen? Denn es sind ja Marienkäferchen, welche gemeinhin als Glücksbringer gelten. In diesen Massen, wie sie heuer auftreten, kann das aber nichts Gutes verheißen, auch wenn der Lehrer die Gelegenheit ergreift und die Deutschstunde zu einer topaktuellen Bio-Stunde und den Schülern in seiner Unwissenheit erklärt, dass diese Käferchen gerngesehene Nützlinge sind, weil die Marienkäferchenbabies blutgierige Räuber sind und sich über arme Blattläuse, eigentlich böse Pflanzenschädlinge, welche sich nicht retten können hermachen und aussaugen. Ganz so einfach ist die Geschichte nicht, denn die netten Käferchen sind Eindringline in unsere heimische Fauna und Flora, wie ich gerade eben gelesen habe und drohen, einheimische Marienkäfer zu verdrängen. Und dann kommen sie sogar noch aus Asien: Die rote Gefahr! Gott bewahre!

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