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Mehr als nur hübsch anzusehen – Massivholzmöbel und ihre Vorteile

Die Fragen der Nachhaltigkeit und Ökologie ergeben sich aus dem Klimawandel und den damit verbundenen Schwierigkeiten, die wir schon live erleben können. Aus diesem Grunde überlegen viele Menschen bereits, wie sie ihr Leben nachhaltiger gestalten können. Das führt zum Verzicht auf Plastikpackungen, zum Achten auf eine nachhaltige Produktion der konsumierten Lebensmittel und die gesteigerte Nachfrage nach Elektro-Autos. Doch auch in Sachen Einrichtung der eigenen vier Wände gehen viele Menschen neue Wege und fragen sich, mit welchen Mitteln und auf welchem Wege sie auch ihre Wohnungen schön, aber mit Zukunftspotenzial ausstatten können. Dabei lautet die Antwort immer häufiger Massivholzmöbel. Welche Vorteile diese bieten und was für Anforderungen man an nachhaltig produzierte Möbel überhaupt stellen sollte, zeigt dieser Artikel in einem kurzen Überblick.

Massivholzmöbel zeichnen sich durch deutliche Variationen in Farbe, Maserung und Oberflächenbeschaffenheit aus.

 pixabay.com, kjubee (CC0 Public Domain)

Was ist Nachhaltigkeit?

Die logische erste Frage, die man sich auf der Suche nach nachhaltig produzierten Möbeln natürlich stellen muss, lautet: Was ist überhaupt Nachhaltigkeit? Denn meistens wird dieser Begriff gerade im Marketing gern inflationär benutzt, ohne, dass dahinter eine echte Bedeutung zu stecken scheint. Nachhaltigkeit bedeutet im Prinzip, dass die Generationen von morgen und übermorgen ihre Bedürfnisse genauso gut befriedigen können wie die von heute. Das setzt natürlich voraus, dass die Menschen, die in der Gegenwart leben, bereit sind, eine entsprechende Verantwortung zu tragen. Sie müssen also dafür sorgen, dass Ressourcen nur in einem solchen Maße verbraucht werden, dass sie sich erneuert werden können. Gleiches gilt natürlich für die Politik: CO2-Emissionen sollten eigentlich nur in einem Maße entstehen, das die Umwelt auch absorbieren kann.

Allerdings gibt es auch außerhalb der Ökologie Felder, die zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Dazu gehört etwa der faire Umgang mit Menschen – also menschenwürdige Arbeitsbedingungen inklusive einer entsprechenden Bezahlung. Um eine solche faire Behandlung zu ermöglichen, braucht es allerdings auch einen fairen Handel. Das ist übrigens einer der Gründe für Labels wie Fair Trade.

Was sind nachhaltig produzierte Möbel?

Übertragen wir also diese Anforderungen auf Möbel. Was müssen Möbel also alles bieten, um legitim als nachhaltig bezeichnet werden zu können? Nun, zunächst kann man klar und deutlich sagen, was sie nicht bieten sollten, nämlich  schad- und kunststoffbelastete Bestandteile, die heutzutage durchaus noch in den meisten Möbeln verbaut sind. Gleichzeitig gibt es immer noch genügend große Möbelbauer, die Wälder abholzen, in denen bedrohte Tierarten leben und durch die sie die Ökologie der Regionen völlig zerstören. Entsprechend müssen nachhaltige Möbel also vor allem aus nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen wie zum Beispiel Holz, Baumwolle oder Bambus bestehen.

Zugleich müssen sie allerdings auch aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammen, die nicht zu weit weg ist – denn lange Lieferwege würden die Möbel gleichermaßen weniger nachhaltig machen. Also sollten die Hölzer nach Möglichkeit entweder aus Wäldern in den Ländern der Europäischen Union und Deutschland stammen, wo man auch sicherstellen kann, dass es sich nicht um Raubbau handelt.

Problematisch ist im Übrigen, dass es bis heute keine verbindliche Übereinkunft oder einen geschützten rechtlichen Begriff bezüglich nachhaltiger Möbel gibt. Aus diesem Grund sollte man immer genau darauf achten, möglichst vertrauenswürdige Hersteller wie zum Beispiel Allnatura zu Rate zu ziehen.

Massivholzmöbel haben eine ganz besondere Ästhetik und Haptik.

pixabay.com, kulinetto (CC0)

Nachhaltige Massivholzmöbel – solide Ware

Massivholzmöbel gibt es tatsächlich sehr strenge Vorgaben. Denn wenn man beispielsweise von „Buche massiv“ spricht, so muss auch tatsächlich gewährleistet sein, dass das Möbel aus dem entsprechenden Holz besteht. Davon sind lediglich die Rückwände und Schubladenböden ausgenommen.

Massivholzmöbel bestehen übrigens aus Platten aus gewachsenem Holz oder geleimten Stäben und Lamellen. Das bedeutet, dass Sperrholz-, Span und Faserplatten nicht als Massivholz deklariert werden dürfen. Durch ihren speziellen Aufbau haben sie noch weitere Vorteile, die wir später noch erläutern werden. Dabei gibt es spezielle Hersteller, die Massivholzmöbel herstellen und sehr strenge Vorgaben haben und aus diesem Grund zu bevorzugen sind. Einerseits achten sie darauf, dass ihre Hölzer aus kontrollierten Gebieten stammen, die durch eine organisierte Forstwirtschaft beaufsichtigt werden. Auf diese Weise wird genau darauf geachtet, ob das Holz aus vertrauenswürdigen Quellen kommt. Folglich  unterstützt man mit dem Kauf von Massivholzmöbeln übrigens eine nachhaltige Forstwirtschaft. Doch nicht nur das: Auch die Produktionswege werden regelmäßig überprüft, sogar die Lieferwege unterliegen der Kontrolle.

Speziell ist sicherlich, dass die Oberflächenbehandlung der Hölzer anders verläuft, als dies bei den großen Firmen und Ketten getan wird. Denn auf üblichen Lack, auf Lösungsmittel und Leim mit Formaldehyd wird komplett verzichtet. Dies ist nicht nur nachhaltig, sondern sorgt andererseits auch dafür, dass die Gesundheit der Kundinnen und Kunden möglichst lange erhalten bleibt. Dadurch, dass nachhaltig arbeitende Betriebe meistens erheblich kleiner sind als große Möbelhäuser, muss man zwar meistens einen höheren Preis für ihre Stücke bezahlen, kann die Arbeit aber auch wesentlich stärker individualisieren lassen.

Vorteile von Massivholzmöbeln

Die Tatsache, dass Massivholzmöbel zu den nachhaltigsten Möbeln überhaupt gehören, ist übrigens nicht ihr einziger Vorteil. Die Massivholzmöbel verfügen über eine offenporige Struktur. Das sorgt dafür, dass sie Feuchtigkeit im Raum aufnehmen und auf diese Weise das Raumklima regulieren können. Zugleich haben sie eine ganz besondere Ästhetik und Haptik. Oftmals sind sie schon optisch erkennbar – und wenn nicht, merkt man den Unterschied beim Befühlen. Zu allem kommt noch, dass die Massivholzmöbel eine antibakterielle Wirkung haben, die man nicht unterschätzen sollte.

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