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Mit Zukunftsgarantie? Diese Jobs werden nachgefragt wie nie

Zukunftssicherheit ist eines der wichtigsten Kriterien für die Berufsentscheidung. Bei einigen Jobs ist diese Sicherheit jedoch faktisch garantiert.

Dass künftig noch mehr Jobs als heute vor dem Computer stattfinden, ist sicher. Allerdings ist IT nicht der einzige Bereich mit Zukunftsgarantie.

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Deutschland geht es, einiger kleinerer Einbrüche der Konjunktur in allerjüngster Zeit zum Trotze, gut. Allerdings sind sich sämtliche Firmenbesitzer zwischen Flensburg und Garmisch darüber einig, dass es noch wesentlich besser laufen könnte, wenn sie nur Zugriff auf mehr qualifiziertes Personal hätten.

Zwar sagen das praktisch alle Chefs, aber die Lautstärke des Fachkräfte-Rufs unterscheidet sich doch. Der folgende Artikel zeigt, wo heute und auch morgen besonders viele gute Leute benötigt werden – und ist damit natürlich auch ein Tipp für alle, die sich dem Ende ihrer schulischen Laufbahn gegenübersehen und noch nicht genau wissen, was danach kommen soll.

Drohnen sind die neuen Helikopter – und trotz aller digitalen Helfer immer noch knifflig zu fliegen.

unsplash.com / Ian Baldwin

1. Drohnenpiloten

Noch vor wenigen Jahren hatten Drohnen im nichtmilitärischen Bereich nur eine einzige Aufgabe: reines Hobbygerät, das es schaffte, die Modellfliegerei neu zu beleben und darüber sogar eine völlig neue Art „Motorsport“ zu begründen.

Doch Stand 2020 hat die Drohne längst den „Spielplatz“ verlassen. Denn ganz gleich ob es um Film und Fotografie geht, Logistik oder auch Geographie, Meteorologie, ja sogar Wartung: Überall, wo man früher auf bemanntes Fluggerät zurückgreifen musste, tritt immer häufiger die Drohne an diese Stelle.

Kein Wunder, sie ist kleiner, leichter, viel günstiger in Anschaffung und Betrieb und dank KI-Unterstützung einfacher und sicherer zu bedienen als ausgewachsener Helikopter oder Flugzeuge. Zudem muss man sich nicht einmal sorgen, dass dieser Beruf schnell durch künstliche Intelligenz abgelöst wird – schon die meisten Gesetze schreiben vor, dass Fluggerät, zumindest im Notfall, menschlicher Kontrolle unterliegen muss. Zudem wird es noch lange dauern, bis fliegende KI allein so gut ist wie der bloß von KI unterstützte Mensch.

2. Pflegekräfte

Die Erwähnung dieses Berufs dürfte wenig überraschen, halt doch der Ruf nach Pflegekräften seit Jahren sehr laut durch die Republik. Denn Tatsache ist: Wir werden immer älter. Dadurch steigt der Anteil derjenigen, die in ein Alter kommen, in dem der Körper trotz aller Medikamente nicht mehr so kann wie einst.

Rechnet man dann noch die sinkenden Geburten dazu und die Tatsache, dass Familien immer häufiger verstreut leben, kommen drei Faktoren zusammen, die nur durch Pflegepersonal aufgefangen werden können. Auch hier gehen die offenen Stellen in die Zehntausende – allein bei der Arbeitsagentur, wohlgemerkt.

Wer allerdings durch diese Tatsachen noch nicht überzeugt ist, sollte bedenken, dass der Beruf an der Schwelle steht, massiv durch die in der Entwicklung befindliche Robotik vereinfacht zu werden. Die Zeiten, in denen Pflegekräfte tagtäglich Menschen tragen und ähnlich schwere körperliche Arbeit verrichten mussten, neigen sich dem Ende entgegen. Damit wird dieser Bereich ähnlich attraktiv wie der Rest des Medizinischen. Wer jetzt einsteigt, bekommt einen Vorsprung, bevor der Run beginnt.

Wird eine Gesellschaft älter, benötigt sie automatisch mehr Spezialisten für Brillen, Hörgeräte und Co. Schon das sorgt für Arbeitsplatzsicherheit.

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3. Augenoptiker, Hörgeräteakustiker und Sanitätshausfachpersonal

Wir bleiben bei der sich ändernden Altersstruktur. Die sorgt nicht nur für einen Ruf nach mehr Pflegepersonal, sondern auch den Spezialisten, die sich mit denjenigen Dingen befassen, die von einer alternden Gesellschaft immer stärker nachgefragt werden, namentlich:

  • Brillen
  • Hörgeräte
  • Alltagshilfen
  • Orthopädische Produkte

Doch vor allem im Ausbildungsbereich entscheiden sich nur vergleichsweise wenige junge Menschen für diesen Weg – dabei haben besonders die Optiker und Akustiker eine immer weiter steigende digitale Komponente: Googles erste Brille mag zwar ein Fehlwurf gewesen sein. Das wird die Technik an sich jedoch mit absoluter Sicherheit nicht bleiben.

In Zukunft wird es also höchstwahrscheinlich nicht mehr nur zum Aufgabenspektrum des Optikers gehören, Kunden bei der Auswahl einer Brille zu beraten, diese zu fertigen und anzupassen, sondern auch bei der Digitaltechnik zu unterstützen. Nicht anders sieht es bei den Akustikern aus – wo Hörgeräte schon heute mit Bluetooth, Active Noise Cancelling und Co. ausgestattete Digital-Wunderwerke sind.

4. Ingenieure für Energietechnik

Die Zukunft ist grün, das ist klar. Allerdings bedeutet das, dass sich die bislang ziemlich zentralisierte Erzeugung, Verteilung und Bereitstellung von Strom enorm zerstückeln wird. Es wird etwa nicht mehr ein großes Kohlekraftwerk bestehen, das eine Großstadt allein versorgt, sondern Windparks, kommunale Solaranlagen, private Einspeiser.

Vor allem unter der Voraussetzung, dass die Zukunft, allein schon im Bereich der Mobilität, sich viel mehr auf Elektrik stützen wird, entstehen zwei Tatsachen:

  1. Der Bedarf an Strom wird immer größer werden
  2. Die Erzeugung von Strom wird immer kleinzelliger und komplizierter

Rechnet man noch die Entwicklungen in der Speichertechnik und der Steuerung bzw. Regelung hinzu, ist es leicht verständlich, dass jetzt und in Zukunft sehr viele Leute gebraucht werden, die all das planen, konstruieren, warten und überwachen.

Das tun Ingenieure für Energietechnik. Ein sehr zukunftstauglicher Beruf, aber auch einer, der viele Disziplinen auf sich vereint – naturgemäß vieles davon beinharte Naturwissenschaft zwischen Mathematik, Elektrophysik und Digitaltechnik.

5. Softwareentwickler und IT-Sicherheitsspezialisten

Die Zukunft mag in den Sternen stehen. Wenn jedoch eines schon heute mit vollkommener Sicherheit abzusehen ist, dann, dass künftig alles noch viel stärker digitalisiert sein wird als es heute schon der Fall ist.

Zwar besteht das Thema Digitalisierung aus verschiedenen Bereichen. Eine vergleichsweise große Last haben jedoch Softwareentwickler zu tragen, denn von der simplen App für den Endverbraucher bis hin zum hochkomplizierten System für Unternehmen ist Software die alles verbindende Komponente – und bekommt von Experten eine künftig noch weitaus größere Rolle zugesprochen als sämtliche Hardwareentwicklungen.

Wie gefragt Leute in diesem Segment sind, erkennt man direkt daran, wie viele Ausschreibungen auf Spezialportalen es gibt. IT-Personal ist zwar generell gefragt, ob der schieren Masse und weil Softwareentwicklung viele Seitenarme hat, gibt es hier die drängendste Personalnot – sowohl für Ausgebildete wie solche, die noch ins Berufsleben starten müssen.

Aber auch im Bereich der IT-Sicherheit gibt es zahlreiche Jobs. Die Berufsbezeichnung ist vielfältig – IT Security, Cyber Security, Digitalsicherheit. Doch egal wie man es nennt, es ist eine sehr zukunftsträchtige Branche. Naturgemäß: wenn immer mehr Dinge unseres Alltags digitalisiert werden, entstehen automatisch immer mehr Möglichkeiten, sich auf diesem Wege kriminell zu betätigen.

Der Diebstahl von Gelt ist dabei nur eine Disziplin. Hinzu kommen Identitätsdiebstahl, Massen-Beeinflussung und in Form der Wirtschaftsspionage sogar ein Feld mit Geheimdienst-Flair, weil dahinter oft genug Staaten stehen.

Und wer schützt Firmen, Ämter und dergleichen vor derlei Zugriff? Das machen IT-Sicherheitsspezialisten. Unter allen IT-Berufen ist das eine ziemliche Spezialdisziplin. Das entsteht dadurch, dass man den Kriminellen immer einen Schritt voraus sein muss. Es bedeutetet nicht nur zwingend, cleverer zu agieren als selbst staatliche Hacker, sondern blitzschnell auf ständig wechselnde Szenarien reagieren zu müssen – womöglich, nachdem man durch wochenlange Ruhe regelrecht „eingelullt“ wurde.

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