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Mobbing in der Schule

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Nicht nur schlechte Noten sorgen für Bedrückung bei Schülern. Auch im normalen Schulalltag fühlen sich viele Kinder belastet. Grund dafür sind Ausgrenzung, Beleidigungen und Demütigungen durch Mitschüler – Mobbing. Eine neue Erhebung zeigt: Immerhin rund ein Drittel aller Eltern berichtet von Mobbing-Problemen bei ihren Kindern.

Es wird gerempelt, gelästert und systematisch niedergemacht: Auf deutschen Schulhöfen geht es oft alles andere als freundlich und friedlich zu. An den Grund- und weiterführenden Schulen in Deutschland ist die gegenseitige Ausgrenzung und Demütigung von Schülern untereinander zu einem zentralen Problem geworden. Wie stark Kinder unter Mobbing leiden, hat eine neue Umfrage jetzt erfragt. Für den AXA Kindersicherheitsreport hat das Meinungsforschungsinstitut forsa zwischen Ende August und Anfang September 2013 rund 1.100 Eltern von Kindern unter 18 Jahren sowie 341 Erzieher und Lehrer befragt.

Schikane gehört zum Schulalltag

Das Ergebnis: Knapp ein Drittel der befragten Eltern sagt, dass ihr Kind bereits Schikanen von Mitschülern ausgesetzt war. In der Altersgruppe der Zehn- bis Dreizehnjährigen sind es sogar 36 Prozent. Auch die Pädagogen kennen das Problem allzu gut. Ein Drittel der befragten Lehrer berichtet, dass sie täglich mit Fällen von Ausgrenzung und bewusster Herabwürdigung unter Schülern zu tun haben, 64 Prozent sind immerhin noch gelegentlich damit konfrontiert. Zusammen ergibt dies stattliche 94 Prozent der Lehrer.

Wie versuchen Lehrer und Pädagogen das Problem zu lösen? Auch das zeigt die Umfrage: Zu den häufigsten Gegenmaßnahmen der Pädagogen zählt demnach das Aufstellen von Regeln oder Verträgen im Umgang miteinander, außerdem sollen Elterngespräche, die Behandlung des Themas im Unterricht oder Streitschlichterprogramme helfen. Eltern wiederum versuchen ihre Kinder dadurch zu schützen, dass sie sie zu selbstbewusstem Verhalten erziehen, ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufbauen und sie über das Thema aufklären.

Zusammenarbeit von Lehrern und Eltern als Schlüssel gegen Schikane

Aber funktioniert dies auch? Immerhin rund die Hälfte der Lehrer und Eltern zweifeln daran, dass die bereits von ihnen ergriffenen Maßnahmen dazu geeignet sind, die Probleme zu beheben. So ist die Mehrheit der Lehrer davon überzeugt, dass die Schulen Hilfe von außen bräuchten, um Fälle von Ausgrenzung, Beleidigungen und Demütigungen beizulegen.

Drei Viertel der Befragten sind sich zudem darin einig, dass Eltern und Lehrer gegen Mobbing eng zusammen arbeiten müssen. Allerdings kommt den Lehrern dabei eine zentrale Rolle zu – denn sie sind diejenigen, die das Mobbing am ehesten direkt mitbekommen und auch direkt einschreiten könnten. Eltern wünschen sich der Umfrage nach vor allem, von den Lehrern informiert zu werden, falls ihr Kind betroffen ist. Lehrer sollten ihrer Meinung nach gut über das Thema informiert sein und den Kindern Verhaltenstipps gegen das Mobbing geben können.

Inzwischen gibt es auch im Internet Initiativen und Tipps für gemobbte Schüler:

Schüler gegen Mobbing: http://www.schueler-gegen-mobbing.de

Mobbing – Schluss damit: http://mobbing-schluss-damit.de/

Webportal Schülermobbing: http://www.schueler-mobbing.de/
 

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