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Mundart-Wörterbücher

Nicht selten fängt es schon beim Brötchenholen an: Man steht an der Theke und erhält statt des gewünschten Gebäcks nur verständnislose Blicke. Egal, ob man nun zugezogen oder im Urlaub ist oft fehlt einem das richtige Wort. Oder wissen Sie, dass man in Hamburg nach einem “Rundstück (ausgesprochen mit spitzem “st), in Berlin nach einer “Schrippe, in Weimar nach einem “Weck und in München nach einer “Semmel verlangen muss? Abhilfe bei diesen und anderen Verständigungsproblemen können Mundart-Wörterbücher schaffen. Zum Teil sind auch elektronische Wörterbücher im Internet verfügbar. Allerdings: Wer hat schon beim Bäcker einen PC mit Internet-Anschluss dabei?

Deutsche Mundarten-Vielfalt

“Mir san mir”: Volkstanz und Mundart stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bayern.
dpa

Deutsche Mundarten und Dialekte gibt es mehr, als man denkt; eine genaue Zahl ist allerdings aufgrund der starken Regionalisierung schwer zu ermitteln. Ihre Ursprünge liegen in der Zeit der Völkerwanderung (4.-6. Jh.), als sich die großen Stämme der Alemannen, Baiern, Franken, Sachsen und Thüringer herausbildeten. Dabei sind die alten Stammesgebiete nicht mehr mit den heutigen Mundart-Regionen identisch. Das wichtigste Einteilungsprinzip der deutschen Mundarten ist die so genannte hochdeutsche Lautverschiebung. Die niederdeutschen Mundarten vollzogen sie nicht, die mitteldeutschen nur zum Teil und die oberdeutschen Dialekte haben sie vollständig durchgeführt.

Die Grenze zwischen Niederdeutsch und Mitteldeutsch verläuft nördlich von Aachen über Köln, Kassel, Nordhausen, Dessau, Wittenberg und Frankfurt /Oder. Mitteldeutsch und Oberdeutsch trennen sich entlang der Linie nördlich von Zabern, Karlsruhe, Heilbronn, südlich von Heidelberg, Würzburg, Meiningen, Coburg und Plauen. Dazwischen gibt es, wie gesagt, eine Unzahl von Sub-Dialekten und lokalen Mundarten.

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