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Musiktherapeut/in

Musik als Heilmittel

Aufgaben und Tätigkeiten

Musiktherapeutische Behandlungsweisen haben eine lange Tradition. Schon im Alten Testament heilte David König Saul durch sein Harfenspiel von Depressionen. Die Musiktherapie ist eine besondere Form der Psychotherapie, die bei Entwicklungs- und Verhaltensstörungen, bei psychosomatischen Erkrankungen, bei Koma-Patienten, bei Behinderten, Suchtkranken oder auch in der Betreuung von Alten und unheilbar Kranken eingesetzt wird. Der Musiktherapeut behandelt Kinder und Erwachsene unter gezielter Anwendung des kreativen Mediums Musik. Er kann dabei rein psychotherapeutisch arbeiten, aber auch sozial-, sonder- oder heilpädagogische Aufgaben erfüllen.

Arbeitsfelder und Arbeitsmarktchancen

Musiktherapeuten arbeiten in Psychiatrien, Allgemeinkliniken, Kur- und Rehabilitationseinrichtungen und Heimen für Behinderte. Der Bedarf an Musiktherapeuten steigt. Allerdings wird die Behandlung nur in Ausnahmefällen von den Krankenkassen finanziert. Laut Bundesanstalt für Arbeit kann der Beruf des Musiktherapeuten daher zur Zeit nicht als krisenfest bezeichnet werden.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Weiterführende Studiengänge: Führung durch Leitung, Beratung und Gestaltung, Heilpädagogik, Psychosoziale Arbeit, Psychologische und soziale Alterswissenschaft. Die Aufstiegsmöglichkeiten hängen oft vom persönlichen Engagement und der Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen ab.

Ähnliche Berufsbilder und Synonyme

Verwandte Berufsbilder sind der Kunsttherapeut und der Musiklehrer.

Voraussetzungen und Fähigkeiten

Die Voraussetzungen für die Aufnahme reichen vom mehrwöchigen Praktikum bis zu mehrjähriger Berufserfahrung und abgeschlossenem Studium der Musik, Musikpädagogik, Medizin, Psychologie, Sonder- oder Sozialpädagogik. Teilweise werden Studiengebühren erhoben. Alle Einrichtungen setzen Musikalität bei den Bewerbern voraus, die möglichst auch mehrere Instrumente spielen und singen können sollten. Zum Studium wird zugelassen, wer über die Fachhochschulreife oder über einen gleichwertigen Abschluss verfügt. In der Regel muss vor Aufnahme des Studiums ein sechswöchiges Praktikum an einer klinischen oder rehabilitativen Einrichtung absolviert und eine Aufnahmeprüfung bestanden werden.

Ausbildung

Es gibt Diplom-Studiengänge in Vollzeit, als Aufbau- oder Zusatzstudium, als berufsbegleitende Fort- oder Weiterbildung, an Fachhochschulen und Hochschulen oder in privaten Einrichtungen, zum Beispiel in Heidelberg, Berlin, Hamburg und Münster. Die Aus- beziehungsweise Fortbildung dauert zwischen einem und vier Jahren.

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