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Netzwerken? Gern, aber offline!

"Netzwerken" ist in. Seit Facebook, Xing und Twitter von immer mehr "fans", "Freunden" und "Kontakten" genutzt werden, wird es immer schwerer, sich den Sozialen Netzwerken zu entziehen, ohne als a-sozial zu gelten. Genauer betrachtet ist der Begriff "Social Networks" allerdings redundant. Denn Netzwerken ist immer ein gesellschaftliches und damit soziales Phänomen. Dass es heute vor allem online - auf eigens zu diesem Zweck eröffneten Plattformen - stattfindet, ändert nichts daran, dass es sich beim "Netzwerken" um ein tief in der Geschichte verwurzeltes, menschliches Verhalten handelt. Allianzen schmieden, Kontakte knüpfen, Informationen oder Referenzen in Tauschgeschäften einlösen, Empfehlungen aussprechen sowie Wissen und Erfahrungen (mit-) teilen - das sind wahrlich keine Erfindungen des Web 2.0.

von Susanne Böllert, wissen.de

"Ich stelle Euch mal auf Xing vor."

Soziale Netze haben auch ihre Schattenseiten
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Wer Kontakt zur Personalabteilung seines Wunschunternehmens herzustellen versucht, wer eine Expertenmeinung in einem juristischen Streitfall braucht oder einen tüchtigen Handwerker sucht, der könnte zur Anwort den Vorschlag bekommen: "Ich stelle Euch mal auf Xing vor." Denn diese Business-Plattform ist die größte professionelle Kontaktschmiede Deutschlands. Auch für Recruiting-Zwecke wird sie immer wichtiger. Ihr großer Vorteil: Mitmachen kann jeder, der einen Onlinezugang besitzt - sowie die Fähigkeit, sich gut zu verkaufen. Damit ist Netzwerken inzwischen eine demokratische Sache.

Massentaugliches Netzwerken

Anders als die klassischen Netzwerke der Offline-Welt sind die digitalen Communities auf Masse und Wachstum ausgelegt. So zählte Facebook im Januar 2011 600 Millionen aktive Nutzer weltweit. In Deutschland tauschten sich zu diesem Zeitpunkt 15 Millionen Facebook-Freunde untereinander aus.

Dagegen ist eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale etwa von politischen Seilschaften ihre Exklusivität. Je kleiner der Zirkel der Eingeweihten, desto größer die Möglichkeiten, sich vertrauliche Informationen oder sogar Prämien und Posten zuzuschachern. Doch auch studentische Alumni-Netzwerke zeichnen sich durch Exklusivität aus. Sie sind besonders an den Business Schools von großer Bedeutung und steigern nochmals die Attraktivität der ohnehin beliebten Eliteschmieden. Denn: Wer es einmal in die heiligen Hallen dieser meist privaten und immer teuren Wirtschaftshochschulen geschafft hat, ist im Club. Für immer.

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