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Neuer Präsident der USA: Die Ära Trump beginnt

Er ist unberechenbar, gilt als Narzisst und hat keinerlei Erfahrung in der Politik: Donald Trump ist in vieler Hinsicht der glatte Gegenentwurf zu einem fähigen Politiker. Doch seine Wähler hat dies nicht abgeschreckt und so wurde der Milliardär am 20. Januar als 45. Präsident der USA vereidigt. Für viele Bewohner der USA, aber auch Menschen weltweit ist dies eher Grund zur Sorge als zur Freude.
NPO, 20.01.2016

Donald Trump, der zukünftige 45. Präsident der Vereingten Staaten
An Donald Trump scheiden sich die Geister wie an kaum einem anderen US-Politiker vor ihm. Schon im Wahlkampf schreckte der Bauunternehmer und Milliardär vor kaum einer drastischen Aussage zurück.  Egal ob eine Mauer an der Grenze zu Mexiko oder das Einreiseverbot für Muslime  - er beleidigte, provozierte und diskriminierte. Ob seine Aussagen der Wahrheit entsprachen, kümmerte ihn dabei wenig – sie waren ohnehin nur Mittel zum Zweck.

Dass ein Mann wie er die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen könnte, hätte sich vor dem 8. November 2017 wohl kaum jemand vorstellen wollen. Doch dank des Wahlleutesystems in den USA gewann Trump die Wahl, obwohl er fast drei Millionen Stimmen weniger erhielt als die demokratische Gegenkandidatin Hillary Clinton. Seit November bereiten sich nun Trump und sein Team auf die Präsidentschaft vor.

Alles auf Start: Amtseid Donald Trumps vor dem Kapitol in Washington, D.C.

White House photographer / Public Domain

Die Amtseinführung

Am 20. Januar 2017 wurde Donald Trump offiziell als Präsident der USA vereidigt. Traditionell beginnt die Amtseinführung mit einer Parade der scheidenden und künftigen Präsidenten und Mitglieder ihrer Teams vom Weißen Haus zum Capitol. Dort legt der künftige Präsident auf einer eigens errichteten Bühne dann den feierlichen Amtseid ab: "Ich schwöre feierlich, dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten getreulich ausführen und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften wahren, schützen und verteidigen werde."

Nach dem Amtseid hält der neue US-Präsident seine Antrittsrede, die sogenannte "Inaugural Address", anschließend gibt es einen Empfang im Capitol. Erst danach macht sich der neue US-Präsident mitsamt Anhang in einer erneuten Parade auf zum Weißen Haus – von nun an seinem Domizil und Amtssitz. Im Falle von Donald Trump aber ist bereits klar, dass zumindest die First Lady Melania Trump und sein jüngster Sohn erstmal nicht im Weißen Haus wohnen werden. Beide bleiben in New York, wo Trump Junior zur Schule geht.

Die Konstruktion der Tribüne die Amtseinführungszeremonie begann bereits im November.

Joint Congressional Committee on Inaugural Ceremonies / Public Domain

Trumps Team

Schon im Vorfeld haben einige Personalentscheidungen des künftigen US-Präsidenten für Diskussionen und Befürchtungen gesorgt. So ernannte Trump Steve Bannon, den Leiter des rechten Nachrichtenportals "Breitbart News", zu seinem Chefberater. Bannon ist für seine ultrarechten Ansichten und aggressiven Angriffe auf das etablierte System berüchtigt.  Er soll auch rechtspopulistische Bewegungen in Europa unterstützen.

Bei den Ministerposten scheint es fast so, als hätte Trump bewusst in vielen Fällen den sprichwörtlichen Bock zum Gärtner gemacht. Justizminister wird Jeff Sessions, ein weit rechtaußen angesiedelter Politiker, der in der Vergangenheit wegen seiner zu großen Toleranz gegenüber dem Ku-Klux-Klan in die Kritik geriet. Als Finanzminister stellte Trump den Investmentbanker Steven Mnuchin ein – nicht gerade ein Zeichen dafür, dass er die noch im Wahlkampf so kritisierten Wallstreet-Eliten zähmen wird.

Noch extremer ist die Besetzung von Andrew Puzder für den Posten des Arbeitsministers: Er war bisher Chef eines Fastfood-Unternehmens und als solcher gegen bessere Mindestlöhne und Arbeitsbedingungen. Fast schon eine Kampfansage ist die Ernennung von Scott Pruitt zum Chef der US-Umweltbehörde EPA. Pruitt ist ein erklärter Gegner staatlicher Umweltschutzpolitik und ein Klimawandel-Skeptiker. Auch dem Bildungsministerium steht künftig eine Gegnerin der bisherigen Politik vor. Die Milliardärin Betsy DeVos hält wenig der Förderung staatlicher Schulen und will eher private Schulen stärken.

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