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Rasenpflege - Die 5 besten Tipps

 

Rasen benötigt ein gewisses Maß an Pflege - nur dann bleibt er schön und kräftig grün.

Aus mehreren Gründen gehört ein Rasen in jeden Garten: Einerseits lässt die grüne Fläche jeden Garten größer wirken und bildet zudem eine Arte Ruhepol inmitten üppiger Pflanzungen aus Blüten- und Blattschmuckstauden, verschiedenen Gehölzen oder gar einem Nutzgarten. Andererseits lässt sich die grüne Fläche vielseitig nutzen, denn je nach Gräsermischung können Sie und ihre Kinder auf ihm spielen, toben, Fußball spielen oder es sich auch einfach nur gemütlich in den lichten Schatten eines Baumes bequem machen. Doch wie Sie Ihren Rasen auch nutzen wollen, die grüne Oase braucht auf jeden Fall viel Pflege - nur dann bleibt er schön und kräftig grün. Wir haben die fünf besten Tipps einmal für Sie zusammen getragen.

Tipp 1: Vor der Aussaat Boden gründlich vorbereiten

Da Gräser in der Regel Flachwurzler sind und maximal bis etwa 15 Zentimeter tief in den Boden einwurzeln, brauchen Sie die als Rasen vorgesehene Fläche lediglich einen Spatenstich tief umgraben oder fräsen. Dabei gleichen Sie zugleich etwaige Unebenheiten aus. Bei dieser Gelegenheit sollte der Boden unbedingt eine Verbesserung erfahren, wofür Ihnen, je nach Bodenbeschaffenheit, verschiedene Möglichkeiten offenstehen.

Optimal ist es jedoch, eine Bodenverbesserung mit organischen Stoffen vorzunehmen:

  • Schwere Böden sollten unbedingt durch eine etwa vier Millimeter dicke Schicht Natursand lockerer gemacht werden. Diese Vorbereitung ist immens wichtig, denn Gräser fühlen sich nur in einem gut durchlüfteten Boden wohl. Staunässe gilt es unbedingt zu vermeiden, denn diese fördert vor allem die Ansiedlung und das Wachstum von unerwünschtem Moos.
  • Leichte Böden sollten mit Torfersatzstoffen bzw. Torfmischdünger wie beispielsweise Super Manural o. ä. behandelt werden, damit sie Feuchtigkeit besser speichern.

Das organische bzw. bodenlockernde Material wird nach dem ersten Umgraben gleichmäßig auf der zukünftigen Rasenfläche verteilt und gründlich mit der Grabegabel eingearbeitet. Das geht schneller als mit dem Spaten, zudem erleichtert Ihnen dieses Werkzeug das Zerkleinern der Erdklumpen. Anschließend sollte die Fläche planiert werden.

Nun heißt es - auch wenn es schwer fällt - sich in Geduld zu üben. Lassen Sie die fertig planierte Rasenfläche noch etwa drei Wochen ohne Einsaat liegen. In dieser Zeit gehen nämlich noch unzählige Unkräuter auf, die Sie an einem heißen, sonnigen Tag gut bekämpfen können. Hartnäckige Dauerunkräuter wie Giersch, Ackerwinde, Quecke und Co. sollten möglichst restlos mitsamt Wurzeln entfernt werden.

 

Der beste Zeitpunkt für Aussaat liegt zwischen Ende April und Anfang Juni.

Tipp 2: Rasen richtig aussäen

Nach der Vorbereitung des Bodens sowie der sorgfältigen Beseitigung des Unkrauts können Sie sich nun an die Aussaat machen. Der beste Zeitpunkt hierfür liegt von Ende April bis in den Juni hinein; aber auch im September können Sie noch säen. Um die Samenkörner ins Erdreich gleichmäßig festzudrücken, hat sich dieser Trick gut bewährt: Binden Sie sich Bretter in einer bequemen Größe (z. B. aus Kistendeckeln selbst gefertigt) unter die Schuhe und laufen Sie damit beim Einharken über die Rasenfläche.

Ansonsten säen Sie die Rasenmischung wie folgt aus:

  • Mischen Sie die Rasenmischung gut durch, damit die verschiedenen Grassamen gut durcheinander kommen.
  • Durch diese Maßnahme erhalten Sie am Ende eine dichtere und gleichmäßigere Grasnarbe.
  • Ziehen Sie nun ihre selbst gefertigten Tretbretter an.
  • Streuen Sie zunächst das Saatgut in leicht gebückter Haltung gleichmäßig über die gesamte Fläche.
  • Bringen Sie die Samen anschließend mit einer Harke bzw. einem Rechen etwa einen bis maximal zwei Zentimeter tief in den Boden ein.
  • Achten Sie darauf, die gesamte Fläche gleichförmig mit den Tretbrettern festzutreten.

Bei warmer und feuchter Witterung beginnt das Saatgut bereits nach nur einer Woche zu keimen. Da Keimlinge sehr empfindlich gegen das Austrocknen sind, sollten Sie die Fläche, bis sie sich begrünt hat, möglichst gleichmäßig feucht gehalten werden. Auch sollte die Rasenfläche zunächst nicht betreten werden - erst nachdem die Pflänzchen mindestens zwei bis drei Zentimeter hoch sind ist ein vorsichtiges Betreten erlaubt.

Tipp 3: Rasen nicht zu kurz mähen

Bei der richtigen Rasenpflege spielt der Schnitt eine sehr große Rolle. Rasen sollte regelmäßig, aber keinesfalls zu kurz geschnitten werden! Zu kurz geschnittener Rasen trocknet rasch aus, zudem können die dadurch geschwächten Gräser Eindringlingen wie beispielsweise Moosen, Pilzen oder Unkräutern nichts mehr entgegensetzen und werden einfach verdrängt. Gebrauchsrasen sollten nicht kürzer als drei bis fünf Zentimeter geschnitten werden, Rasen im Schatten sollte sogar noch etwas länger belassen werden.

Der erste Schnitt

Dem ersten Rasenschnitt ist ein besonderes Augenmerk zu widmen. Er wird vorgenommen sobald die Gräser etwa acht bis zehn Zentimeter hoch geworden sind. Achten Sie vor allem darauf, dass die Messer des Rasenmähers scharf sind. Die jungen Gräser sollen schließlich geschnitten und nicht herausgerupft oder gequetscht werden. Stellen Sie den Mäher möglichst so hoch ein, so dass dieser lediglich die Spitzen der Gräser kappt. Schneiden Sie auf keinen Fall zu kurz, denn die Blattfläche ist sehr wichtig für die Pflanzengesundheit sowie für die Entwicklung der Wurzeln. Nur wenn das Gras an der Oberfläche dicht und kräftig ist, bildet sich auch ein kräftiges Wurzelwerk im Boden - das zudem in etwa ebenso tief in die Erde reicht wie der Rasen an der Oberfläche hoch ist.

Gesunden Rasen wöchentlich schneiden

Sowohl im Frühjahr als auch im Frühsommer, ergo zur Zeit des stärksten Wachstums, erfolgt die Mahd idealerweise einmal pro Woche; im Sommer und Herbst jedoch seltener. Sehen Sie nach Möglichkeit davon ab, den Rasen zu mulchen bzw. Rasenschnitt einfach liegen zu lassen: Der Mulch behindert einen Luftaustausch und fördert stattdessen das Wachstum von Moos und Pilzen. Allerdings gibt Rasenschnitt einen prima Dünger für Gemüsebeete und Blumenrabatten ab.

Tipp 4: Ohne Düngung kein gepflegter Rasen

Jeder Rasen muss unbedingt regelmäßig gedüngt werden, denn er verliert durch das regelmäßige Mähen sehr viel lebenswichtige Grünmasse. Aus diesem Grund spielt Stickstoff als Wachstumsmittel für den Rasen die wichtigste Rolle. Stickstoff sorgt nicht nur für ein üppiges Wachstum, sondern auch für die schöne dunkelgrüne Farbe.

Bewährt haben sich organisch-mineralische Rasendünger (z. B. Compo Langzeitrasendünger), die meist nur zwei Mal im Jahr nach Gebrauchsanweisung ausgebracht werden. Langzeitdünger haben den Vorteil, dass die ihre Wirkstoffe nur langsam frei setzen und deshalb kein Stoßwachstum zu erwarten ist. Ein solch extrem schnelles Wachstum kann auch dazu führen, dass der Rasen - insbesondere im Sommer! - aufgrund eines gleichzeitigen Feuchtigkeitsmangels verbrennt.

Welchen Dünger Sie konkret wählen sollten, hängt auch von der Zusammensetzung Ihres Rasens sowie von der Bodenbeschaffenheit ab. Grundsätzlich lieben Gräser einen leicht sauren Boden. Ist dieser jedoch zu sauer, so neigt der Rasen zum  Verfilzen und zur Moosbildung - insbesondere ist übrigens ein Anzeichen für einen Kalkmangel. Ist der Boden dagegen zu kalkreich, so wird das Wachstum von Unkräutern und groben Gräsern begünstigt.

 

Um Moos und Gräserreste zu entfernen, sollte man den Rasen im Frühjahr vertikutieren.
allispossible.org.uk  (CC BY 2.0)

Tipp 5: Rasen im Frühjahr vertikutieren - So geht's

Besondere Wichtigkeit kommt auch der Durchlüftung, dem so genannten Vertikutieren, zu. Mit einem Rasenkamm oder einem Vertikutierer kann im Frühjahr die Rasenfläche von Moos und Filz gereinigt werden. Die scharfen, messerartigen Zinken ritzen den Boden auf, wodurch der Austrieb der Gräser angeregt wird. Für kleine Rasenflächen brauchen Sie jedoch nicht gleich ein teures Gerät anschaffen, denn eine Grabegabel erzielt hier die gleiche Wirkung.

Optimal ist es übrigens, wenn Sie das Vertikutieren und das Düngen bzw. Kalken miteinander verbinden, denn auf diese Weise gelangen die Nährstoffe gleich dorthin, wo sie hingehören: an die Wurzeln nämlich.

Außerdem sollte der Rasen gelegentlich durchdringend bewässert werden, wobei Ihnen ein Regner die Aufgabe deutlich erleichtert. Unter Bäumen muss übrigens etwa doppelt so viel gewässert werden wie auf freien Flächen - Gehölze ziehen sehr viel Wasser, der dem Rasen schließlich fehlt. Verwenden Sie zum Bewässern am besten Regenwasser.

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