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Riga – die baltische Metropole

Jahrzehntelang war Riga für westliche Besucher Terra Incognita – lag es doch als Hauptstadt einer Sowjetrepublik weit hinter dem Eisernen Vorhang. Dabei hat die lettische Hauptstadt in jeder Hinsicht viel zu bieten: von einem gut erhaltenen historischen Zentrum bis zu feinsandigen Ostseestränden direkt vor ihren Toren.

(H&A medien/Fausto Bimbi)

Weltkulturerbe und Freiheit ganz weiblich

Seit der Unabhängigkeit Lettlands hat sich Riga wieder herausgeputzt und erstrahlt heutzutage wieder im alten Glanz. Besonders die historische Altstadt legt wieder Zeugnis ab von den Hoch-Zeiten der Stadt als Mitglied der Hanse und Tor zum Osten. Rekonstruiert und restauriert wurden auch Nationaloper, alte Kaufmannshäuser und die prächtigen Jugendstilgebäude, von denen Riga mehr besitzt als jede andere osteuropäische Stadt. Das weltläufige Flair betonen zudem die prächtigen Boulevards und Alleen, die an warmen Tagen geradezu mediterrane Atmosphäre in die Küstenstadt zaubern.

Die Altstadt von Riga gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sehenswert: Die im 13. Jahrhundert erbaute Peterskirche mit ihrem 140 Meter hohen Turm, das Neue Gildenhaus von 1854, in dem sich der alte Gildensaal aus dem 13. Jahrhundert befindet, sowie der Dom, heute Museum und Konzerthalle.

Geteilt wird die Stadt von den trägen Wassern der Daugava, die eine 600 Meter breite Schneise durch Riga schlägt. Unweit der Ufer finden sich mit Theater, Nationalgalerie und Jakobi-Kathedrale die Preziosen, eingerahmt von großflächigen Grünanlagen, die nicht nur im Frühling und Sommer zum Verweilen einladen.

Wahrzeichen und touristische Attraktion ist "Milda", eine Grazie mit weihevoll entrücktem Blick, die auf einem imposanten Obelisken das Freiheitssymbol des Landes gen Himmel reckt: die drei Sterne Lettlands. 1935 errichtet, diente der 42 Meter hohe Monolith den Letten als stilles Zeugnis ihrer Unabhängigkeit, weswegen die sowjetischen Besatzer seinerzeit selbst das Ablegen von Blumen untersagten. Wer sich nicht daran hielt und dabei erwischt wurde, fand sich kurz darauf in den trostlosen Regionen Sibiriens wieder. Nunmehr aber umkränzen Tag für Tag frische Sträuße den Sockel des Monuments.

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