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Röntgen

Alexander Stahr

Als der Würzburger Physikprofessor Dr. Wilhelm Conrad Röntgen (1845 - 1923) am 23. Januar 1896 in Würzburg seine Entdeckung der "X-Strahlen" der Öffentlichkeit vorstellte, waren die Menschen völlig aus dem Häuschen.

Und als er schließlich die Hand des Leiters der medizinischen Fakultät der Universität mit seinen X-Strahlen durchleuchtete und die Knochen dadurch sichtbar machte, kannte der Beifall keine Grenzen mehr. Von diesem Zeitpunkt an hießen die X-Strahlen in Deutschland nur noch Röntgenstrahlen.

Seit mehr als hundert Jahren werden Röntgenstrahlen in der medizinischen Diagnostik bzw. der Radiologie zum Nachweis krankhafter Veränderungen im Körper eingesetzt. Die Röntgenuntersuchung ist ein so genanntes bildgebendes Verfahren. Auf einer speziellern fotografischen Folie oder zunehmend auch in digitalen Bildspeichern entsteht eine Röntgenaufnahme.

Es gibt verschiedene Materialien, die Röntgenstrahlen stärker absorbieren, sozusagen aufsaugen. Dazu zählt beispielsweise Kalzium. Und Knochen enthalten einen recht hohen Kalziumanteil. Da sie Röntgenstrahlen stärker absorbieren als der restliche Körper, erscheinen die Knochen als helle Schatten auf dem Röntgenbild. Röntgenbilder sind also lediglich Schatten und keine optischen Abbildungen wie Fotos.

Man kann heute aber auch Organe, wie etwa den Darm, röntgen. Dazu wird dem Patienten ein Mittel verabreicht, das Röntgenstrahlen stärker absorbiert. Solch ein Mittel wird als "Kontrastmittel" bezeichnet. Es führt dazu, dass beispielsweise der Darm als Schatten abgebildet wird.

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