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Rom 1960

Turnen in den Thermen

 

10.09.1960 / Rom Abebe Bikila aus Äthiopien gewinnt barfuß laufend das olympische Marathonrennen.
Corbis-Bettmann, New York
In Rom, der zweiten Hauptstadt der Antike, hatten einem Wunsch Pierre de Coubertins folgend eigentlich schon 1908 Olympische Spiele stattfinden sollen. In der italienischen Hauptstadt erwartete Sportler und Besucher eine Kulisse aus neuen Sportstätten und historischen Bauten. Erfolgreich hatten die Veranstalter Tradition und Moderne miteinander verbunden.

So fanden die Turnwettbewerbe in den Thermen des Caracalla statt, die Ringer trafen in der Basilika des Maxentius aufeinander. Start und Ziel des Marathonlaufs lagen nicht - wie sonst üblich - im Stadion. Die Läufer gingen vom Capitol-Hügel aus auf die rund 42km lange Strecke, die auf der Via Appia vor dem Kolosseum endete.

Wegen der gelungenen Einbindung in das Stadtbild gilt der Palazzo dello Sport des italienischen Architekten Pier Luigi Nervi als einer der herausragenden Neubauten. Allerdings musste sich Nervi den Vorwurf gefallen lassen, auf die Konzeption des faschistischen Foro Italico zurückgegriffen zu haben.

Die Eröffnungsfeier mit den 84 Teilnehmerstaaten fand vor mehr als 100.000 Zuschauern im neu errichteten Olympiastadion statt. Mit Ausnahme der sowjetischen Mannschaft hatten sich zuvor alle Aktiven auf dem Petersplatz von Papst Johannes XXIII. segnen lassen. Fernsehstationen übertrugen das Spektakel in ganz Europa. Millionen Zuschauer erlebten spannende Wettkämpfe, die von der Auseinandersetzung zwischen den (Sport-)Supermächten USA und UdSSR gekennzeichnet waren: Am Ende lag die Sowjetunion im Medaillenspiegel mit 43 Goldmedaillen vor dem US-Team mit 34 Siegen.

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