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Rücken-Flosse contra Rückenschmerzen

Alexander Stahr

Bei der Entdeckung eines besonderen Phänomens spielte, wie so oft in der Forschung, der Zufall eine wesentliche Rolle. Presst man die Schwanzflosse einer Scholle oder eines Goldbutts (Pleuronectes platessa) in eine Richtung, so biegt sie sich nicht auf die andere Seite.

Die Flosse wölbt sich der einwirkenden Kraft entgegen. Die Ursache dafür sind die Strahlen in den Flossen, die so genannten Flossenstrahlen. Sie stützen die Flosse der Tiere. Bei den Knorpelfischen bestehen die Strahlen aus Horn. Die Hart- und Weichstrahlen der Knochenfische besitzen dagegen eine knöcherne Struktur.

Mit diesem Prinzip der „Wirkungsumkehr“ wollen Berliner Bioniker in Zusammenarbeit mit Ergonomen nun einen „Fischflossen-Stuhl“ gegen Rückenschmerzen zur Serienreife entwickeln. Wird die Lehne nach hinten gedrückt, so biegt sich die gesamte Konstruktion nach vorne. Auf diese Weise schmiegt sie sich an die Wirbelsäule und sorgt im wahrsten Sinne des Wortes mit „Nachdruck“ für Unterstützung.

Die Forscher denken auch an neue Halterungen für Tragegestelle von Rucksäcken. Diese könnten sich der jeweiligen Schulterform genau anpassen und ringsum für festen Halt sorgen. Auch der Prototyp einer neuen Zange, mit der sich runde Gegenstände formschlüssig greifen lassen, liegt bereits vor.

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