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Sardiniens Gallura: Granit, heilige Türme und Pecorino

Wissen Sie, was hüpfender Käse ist? Oder wo tausende von bronzezeitlichen Türmen herumstehen? Die Antworten finden Sie auf Sardinien. Denn vor allem die Gallura, der wilde Norden der Mittelmeerinsel, steckt voller Überraschungen. Mit seiner beeindruckenden Landschaft und einzigartigen Kultur ist er ein perfektes Ziel für Aktivurlauber und Naturfreunde.
Wilde / NPO, 08.09.2015

Besonders eindrucksvoll ist die Granitlandschaft der Gallura im Norden Sardiniens. Hier ragt das 1.359 Meter hohe Gebirgsmassiv Monte Limbara in die Höhe und bietet eine faszinierend wilde Natur und eindrucksvolle Ausblicke. Ausgeschilderten Wegen führen Wanderer mitten durchs Hochgebirge bis zu den beiden kahlen Granitgipfel Punta Balistreri und Punta sa Berritta.

Das Gebirgsmassiv Monte Limbara mit seinem Doppelgipfel Punta Balistreri und Punta sa Berritta ist das höchste Sardiniens.

Gemeinfrei

Den Weg säumen immer wieder kleine Orte, die ebenso gut eine italienische Siedlung nach einer Alpenquerung sein könnten: enge Gassen, hohe Mauern und grauer Stein. Kastanien, Stieleichen, Pinien, Kiefern und Tannen spenden kühle Frische. Wanderer entspannen und picknicken auf Holzbänken oder, weiter oben an der Baumgrenze, auf rohen Felsen. Dafür sollte ein Stück würziger Schafs-Pecorino im Rucksack stecken, zusammen mit einer Flasche kräftigem, sardischen Rotwein.

Um die wilde Natur Sardiniens kennenzulernen, können Sattelfeste auch aufs Fahrrad steigen. Die Granitlandschaft der Gallura gehört zu den beliebtesten Mountainbike-Revieren. Hervorragende Bedingungen für ausgedehnte Touren bieten die Baronie an der Ostküste mit ihren traumhaften Küsten am Golf von Orosei und dem Naturpark Biderosa, den Steineichenwäldern von Irgoli und dem wuchtigen Kalksteinmassiv des Monte Albo. Anspruchsvolle Trails finden Biker in der schroffen Berglandschaft der Ogliastra und der südlichen Barbagia zwischen Canyons und Tafelbergen.

Typische Felsformationen aus sardischem Granit an der Küste der Gallura.

Ökologix/ Gemeinfrei

Tempio Pausania: Korkeichen, Wasser und Nuraghen

Das historische und geografische Zentrum der Gallura ist die Stadt Tempio Pausania. Einsam liegt sie auf den Höhen der Vorgebirge, umschlossen von der schützenden Natur und reich an natürlichen Ressourcen. In der ganzen Umgebung führen Straßen durch lichte Korkeichen-Wälder. Sie sind das Wahrzeichen der inneren Gallura. Berühmt ist die Stadt, deren Häuser und Straßen aus dem hellen Granit der Region gebaut wurden, auch für seine Mineralquellen. Das Wasser wird zum Teil in Flaschen gefüllt und auf ganz Sardinien angeboten.

Blick auf Tempio Pausania, das historische und geografische Zentrum der Gallura.

Nördlich von Tempio Pausania steht der Nuraghen Majori. Der aus grob gehauenem Granitstein erbaute Turm aus der Bronzezeit ist ein geschichtsträchtiger Ort. Denn er ist ein Relikt der zwischen 1600 und 400 vor Christus auf Sardinien verbreiteten Nuraghenkultur. Auf der Insel hinterließen diese geheimnisvollen Bewohner unzählige solcher Rundbauten und Türme. Vermutlich dienten sie ihnen einst als Kultstätten. Der Nuraghe ist heute aber auch ein guter Aussichtspunkt über den Norden der Gallura-Wälder, zu den umliegenden Nuraghentürmen und auf die Stadt. 

Ein Teil des bei Tempio Pausania gelegenen Nuraghe Majori.

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