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"Schafft Bologna ab!"

An deutschen Unis herrscht Ausnahmezustand. Und das bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr: Studenten campieren in Hörsälen, Zehntausende gehen auf die Straßen und protestieren lautstark und ausdauernd. Man befindet sich im Bildungsstreik. Das Ziel: ein gerechteres Bildungssystem, bessere Lehr- und Lernbedingungen, mehr Mitbestimmung in Lehre und Forschung. Alles alte Hüte? Könnte man meinen. Der Zorn der Studenten in diesen Tagen entzündet sich jedoch vor allem an einem Streitpunkt, den es so noch nie gegeben hat: der Bologna-Hochschulreform, also dem Versuch, einen "gemeinsamen europäsichen Hochschulraum" zu schaffen. Aber was genau will diese Reform bewirken, die inzwischen in 46 Ländern verfolgt wird und und die schon 2010 abgeschlossen sein soll? Und wieso erregt sie dermaßen die Gemüter?
von Susanne Dreisbach, wissen.de

Gemeinsamer europäischer Hochschulraum dank Bachelor und Master

Eines der wichtigsten Ziele der Bildungsvertreter, die vor fast zehn Jahren in Europas ältester Universitätsstadt Bologna zusammenkamen, war ein länderübergreifendes einheitliches Studiensystem mit europaweit vergleichbaren Abschlüssen. Dieser europäische Hochschulraum sollte nicht zuletzt die Mobilität und die Beschäftigungschancen der Absolventen erhöhen sowie den drohenden Fachkräftemangel abmildern.

Die neuen Abschlüsse heißen Bachelor (B.A.) und Master (M.A) und haben Stand heute die alten Diplom- und Magisterstudiengänge größtenteils abgelöst. Nach Angaben des Bundesbildungsministeriums waren zum Wintersemester 2008/2009 75 Prozent aller Studiengänge in Deutschland (9.200 von insgesamt 12.300) auf das neue System umgestellt.

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