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Sicher fahren bei Nässe und Schnee: Winter- und Ganzjahresreifen im Test

Mit dem Winter stellt sich für Autofahrer wieder die lästige Reifenfrage: Soll ich jetzt Winterreifen aufziehen oder steige ich doch auf Ganzjahresreifen um? Und wie viel sollte man für neue Winterreifen ausgeben? Tut es das Billigprodukt aus Asien oder muss es Markenware sein? Sowohl der ADAC als auch die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) haben dies getestet.
ADAC/GTÜ, 09.11.2016

Ganzjahresreifen und Billig-Winterreifen im Bremstest

Helmut Thewalt

Ganzjahresreifen werden als die Allrounder schlechthin beworben: Im Gegensatz zu Sommer- und Winterreifen, die nur in der jeweiligen Jahreszeit optimalen Halt auf der Fahrbahn geben, sollen die Ganzjahresreifen sowohl bei Hitze als auch bei Schnee und Kälte eine sichere Fahrt gewährleisten. Zumindest die Nachfrage nach diesen Allroundern boomt, auch die Markenhersteller haben sie vermehrt ins Sortiment aufgenommen. Kein Wunder: Autofahrer sparen eine Menge Geld, denn es entfallen die Kosten für einen zusätzlichen Satz Reifen, für die Montagekosten, Reifendrucksensoren und nicht zuletzt die Einlagerungskosten.

Ganzjahresreifen im ADAC-Test

Aber wie sicher fährt man mit den Ganzjahresreifen wirklich? Sind sie im Winter eine gute Alternative zu den klassischen Winterreifen? Der ADAC hat aktuell sieben Ganzjahresmodelle für die Kompakt- und untere Mittelklasse getestet. Die Reifen mussten sich im Fahrtest bei trockener Fahrbahn, aber auch bei Schnee, Nässe und Eis bewähren. Zum Vergleich dienten die Testergebnisse von guten Winterreifen.

Das Ergebnis: Keiner der sieben getesteten Ganzjahresreifen erhielt die Bewertung "gut" oder "sehr gut". Zwei Modelle, der Michelin Cross Climate und der Vredestein Quadrac 5 schafften immerhin "befriedigend". Sie schnitten damit immerhin ähnlich gut ab wie die meisten Winterreifen. Als "mangelhaft" beurteilten die Tester dagegen die Ganzjahresreifen "Bridgestone A001" und "Hangkook Kinergy 4SH740". Diese beiden Reifen versagten bei Nässe und Schnee und bieten daher unter winterlichen Bedingungen nur bedingt eine sichere Fahrt.

Einen echten Allrounder gibt es bisher nicht

Abgesehen von dem Michelin zeigten zudem alle getesteten Ganzjahresreifen mehr oder minder deutliche Schwächen auf trocknerer Fahrbahn, die zudem von den akuten Umgebungs- und Einsatztemperaturen abhängig sind. Unter diesen Bedingungen liegen die genannten Reifenmodelle eher auf dem Niveau von Winterreifen. Auch bei den Eigenschaften auf nasser Fahrbahn kommen nur einzelne Ganzjahresreifen (Michelin, Goodyear) an die Leistungen sowohl der Sommer- als auch der Winterreifen heran.

Die Empfehlung der Tester: Bei Schnee besser zum Spezialisten greifen, also zum "echten" Winterreifen. Analog gilt das in der warmen Jahreszeit auf trockener Fahrbahn – hier ist ein Sommerreifen die bessere Wahl. Denn ein Allrounder, der zu allen Jahreszeiten verlässliche Fahreigenschaften bietet, war beim Test nicht dabei.

Winter- und Ganzjahresreifen im ADAC-Test

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