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Sicherheit für Smartphones

Rund ein Drittel der Deutschen besitzt ein Smartphone, aber nur die Hälfte kümmert sich um die Sicherheit. Dabei sind sie von Hackerangriffen und Computerviren ebenso gefährdet wie jeder PC.
von wissen.de-Autorin Julia Räsch

Smartphone
Fotolia.com/rangizzz
Muss ein Smartphone geschützt werden?

Smartphones sind Computer für die Hosentasche: Nutzer können mit ihnen im Internet surfen und Zusatzprogramme (Apps) installieren. Viele Menschen speichern auf ihrem  Smartphone E-Mails, Passwörter und Adressen von Freunden und Bekannten. Auch Zugangsdaten für Apps, Musikdienste oder Onlinebanking sind auf den mobilen Alleskönnern hinterlegt. Das sind sehr sensible Daten, die etwa vor Schadprogrammen geschützt werden müssen.

 

Was können Schadprogramme auf dem Smartphone anrichten?

Meist sind es sogenannte Trojaner, die sich heimlich auf dem Handy festsetzen, hat der Software-Hersteller Kaspersky herausgefunden. Diese Computerprogramme spionieren Telefonnummern oder E-Mail-Adressen aus und können unbemerkt fremde Software auf dem Smartphone installieren. Einige Trojaner ermöglichen den Aufbau sogenannter Bot-Netze, über die unerwünschte Werbe-E-Mails (Spam) versendet werden können. Andere Schadprogramme versenden unbemerkt SMS an teure Premium-Dienste. Spionage-Trojaner haben es auf  den Online-Banking Zugang abgesehen. Sie ermitteln Kontonummer und PIN und schicken die Daten an ihre Programmierer.  Je mehr Daten die Diebe erbeuten, desto gezielter können sie später angreifen. „Wenn wir uns die aktuellen Trends ansehen, gehen wir davon aus, dass Cyberkriminelle mittelfristig immer mehr personalisierte Attacken gegen Smartphone-Nutzer durchführen werden”, heißt es in einer Mitteilung vom russischen Softwareunternehmen Kaspersky Lab. Das Ziel sei es, an vertrauliche Daten heranzukommen, mit denen Geld von Kreditkartenkonten gestohlen werden könne.

 

Wie kommen Trojaner & Co aufs Handy?

Meist gelangen Viren und Trojaner auf’s Smartphone, wenn man Programme aus inoffiziellen App-Shops herunterlädt und auf dem Telefon installiert. Doch auch Apps von offiziellen Internetseiten wie Google Play können Schadsoftware enthalten.

 

Welches Betriebssystem ist am stärksten gefährdet?

Von den vier meistgenutzten Betriebssystemen ist Marktführer Android das unsicherste System. Das hat eine Studie vom japanischen Software-Unternehmen Trend Micro ergeben. Die offene Plattform zieht Betrüger stärker an als etwa das geschlossene System von Apple. Experten gehen davon aus, dass die Smartphone-Schädlinge, die es explizit auf Android-Nutzer abgesehen haben, in Zukunft noch effektiver und gefährlicher werden. Das sicherste Betriebssystem ist Blackberry 7.0 von RIM, gefolgt von Apple iOS 5. An dritter Stelle liegt Windows Phone 7.5.

 

Wie kann man sein mobiles Telefon vor schädlicher Software schützen?

Mit ein paar Vorkehrungsmaßnahmen lassen sich viele Gefahrenquellen ausschließen: Software-Hersteller entwickeln ihre Programme weiter und schließen dabei Sicherheitslücken. Wer seine Apps regelmäßig aktualisiert, erschwert Datendieben den Zugriff. Auch ein Antivirenprogramm sollte auf dem Smartphone installiert sein. Diese prüfen beispielsweise , ob sich Viren oder Trojaner in einer App verstecken. Außerdem sollte man Programme nur aus vertrauenswürdigen Quellen laden. Wer hier unsicher ist, kann sich vorher in Foren nach der App erkundigen oder nach Testberichten suchen. Ein Passwort-Safe, der die Zugangscodes verschlüsselt und sicher verwaltet, ist ebenfalls empfehlenswert.

Doch Smartphones werden nicht nur Opfer von Virenangriffen. Manchmal verliert man sein Handy oder es wird gestohlen. Für solche Fälle ist es ratsam, den Zugriff mit einer PIN zu sichern. Auch Programme, die das Telefon nach einem Verlust orten können, sind sinnvolle Helfer. Verschiedene Hersteller bieten Software an, mit denen Daten aus der Ferne gelöscht werden können. So haben Diebe keinen Zugriff auf Passwörter oder sensible Informationen.

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