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Slowenien

Das Land

Slowenien war als jugoslawische Teilrepublik schon immer anders als das übrige Jugoslawien und galt auch innerhalb der Föderation als Vorbild: Es war die höchstentwickelte Republik mit dem besten Lebensstandard und der niedrigsten Arbeitslosenquote. Mit knapp 2 Millionen Einwohnern stellte Slowenien zwar nur 9% der jugoslawischen Bevölkerung, erwirtschaftete jedoch fast 19% des Bruttosozialprodukts der Föderation und erzeugte 20% ihrer Industrieproduktion.

Die Slowenen gelten als fleißig, korrekt, strebsam und werden vielfach als die Preußen des Balkans bezeichnet, was keineswegs immer positiv gemeint ist. Ihre Sprache, wenngleich dem Serbo-Kroatischen verwandt, aber dennoch eigenständig, bringt sie in natürliche Distanz zu den anderen Nationen. Auch die Religion - die Slowenen sind ebenso wie die Kroaten katholisch - trennt sie von der Mehrzahl der jugoslawischen Völker. Slowenien war bis 1918 Teil des Habsburger Reiches. Der alpenländische Barock im westlichen Teil der Republik legt Zeugnis ab von Sloweniens österreichischer Vergangenheit, während im hügeligen Norden deutlich der ungarisch-pannonische Einfluss spürbar ist. Die istrische Küste hingegen hat Jahr für Jahr wegen ihres mediterran-italienischen Charakters Tausende Touristen aus dem westlichen Europa angezogen.

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