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Smoothies: Gesunde Fitmacher oder trendige Dickmacher?

Sie gelten als Fitmacher und als gesunder Fruchtsnack: Smoothies. Das süffig-fruchtige Vergnügen gibt neue Energie, liefert wertvolle Vitamine und erfrischt zugleich – gerade jetzt bei der Hitze. Aber wie gesund sind diese Fruchtdrinks wirklich? Forscher haben 43 fertige Smoothies aus Supermärkten und anderen Läden getestet.
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Erdbeer-Smoothie mit Zutaten

obs/nu3 GmbH/Michael Dive

Fünf Portionen Obst und Gemüse täglich – so lautet die Faustregel für Wohlbefinden und Gesundheit. Das soll den Vitamin- und Mineralstoff-Bedarf unseres Körpers decken helfen und uns fit machen. Aber viele von uns haben keine Zeit oder keine Lust, ständig auf einem Stück Apfel oder einer Banane herumzukauen. Da ist die pürierte Variante - der Smoothie – schon praktischer. Und lecker ist der sämige Saft obendrein.

Kein Wunder, dass man heute Smoothies in jedem Supermarkt bekommt, im Bioladen oder sogar beim Bäcker. Aber was taugen diese fertigen Frucht-Drinks? Das wollten Nährstoffexperten des Portals nu3.de wissen und haben 43 unterschiedlicher Handelsformen und Hersteller analysiert.  Sie prüften dabei den Kaloriengehalt, den Zuckergehalt und auch, ob die Smoothies künstliche Aroma- oder Konservierungsstoffe enthielten.

Eher Süßspeise als Obstportion

Das Ergebnis: Einige der gekauften Smoothies sind eher trendige Dickmacher als gesunde Fitmacher. Sie enthalten pro 100 Milliliter bis zu 87 Kilokalorien  - das ist viermal so viel wie beispielsweise Apfelschorle. Einige Smoothies enthalten sogar mehr Kalorien als Cola. Damit entspricht der Smoothie nicht mehr einer Portion Obst, sondern eher einer Süßspeise. Wer mehrfach am Tag eine kleine Flasche dieses Fruchtdrinks trinkt, der hat schnell zu viele Kalorien intus – langfristig ist eine "Smoothie-Wampe" die Folge.

Besondere Vorsicht ist offenbar bei den Smoothies geboten, die in kleinen Lebensmittelgeschäften oder Bäckereien verkauft werden: Von den 16 Proben war jede Vierte mit Zucker versetzt. Entwarnung geben die Lebensmittelwissenschaftler dagegen hinsichtlich des Einsatzes von künstlichen Aroma- oder Konservierungsstoffen: Diese konnten bei keinem der getesteten Produkte nachgewiesen werden.

Mehr Zucker, aber weniger Vitamine

Zwar ohne Industriezucker, aber mit einem hohen Anteil an günstigem Obst wie Banane und Apfel wird bei einem Drittel der Smoothies nachgeholfen. Kritisch: Diese haben einen hohen Fruchtzuckeranteil und damit mehr Kalorien. Besonders für Kinder, Diabetiker oder ältere Menschen mit wenig Bewegung in ihrem Alltag kann dies auf Dauer zu Übergewicht führen.

Ein dauerhafter Ersatz für Obst oder Gemüse sind gekaufte Smoothies aber ohnehin nicht. Denn weil sie aus Fruchtfleisch ohne Schale produziert werden, fehlen ihnen die wertvollen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, sowie die sekundären Pflanzen- und Ballaststoffe, die unter und in der Schale stecken. Und auch um den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken, sind die Fruchtdrinks nicht geeignet.

Einfach selbstgemacht

Am besten ist es, wenn man sich den Smoothie einfach selbst macht. Hier ein paar Vorschläge:

Sommer-Smoothie mit frischen Beeren

Einfach von verschiedenen Beerensorten jeweils eine Handvoll in den Mixer geben. Gut schmeckt beispielsweise eine Mischung aus Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere und Blaubeere.

Eiskalter Erdbeer-Smoothie

Eine Banane mit zwölf großen Erdbeeren und sechs bis zehn Eiswürfeln mixen, dazu ein paar Blättchen frische Minze und schon ist der erfrischende Sommer-Fruchtdrink fertig.

Melonen-Buttermilch-Smoothie

Besonders kalorienarm und erfrischend zugleich ist dieser Smoothie aus 100 Gramm Wassermelone, einem Pfirsich und 50 Milliliter Buttermilch. Wer möchte, kann die Buttermilch auch durch Saft ersetzen.

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