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Sommer, Sonne, Schlagerparty

Tina Denecken

Simpel, seicht, tanzbar, ohrwurmgeeignet und penetrant – das scheint das Erfolgsgeheimnis zu sein, das hinter dem Phänomen Sommerhit steckt. Liedtexte, die sich um Sommer und Urlaub ranken, finden seit Generationen ihren Platz in der Plattenkiste. Eddie Cochran veröffentlichte im Sommer 1958 seinen Welthit Summertime Blues. Und wer kennt nicht Brian Hylands Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polkadot Bikini von 1960? Fast jedes Jahr hat seither seinen eigenen Sommerhit – oder eben einen Sommerhit-Sampler, wenn sich kein einzelner Song von allen abzusetzen vermag. Der Sommerhit des Jahres wird nicht von „behördlicher Seite“ bestimmt und als solcher deklariert, jedoch drücken die PR-Abteilungen der Plattenfirmen mittlerweile sehr bewusst Neuveröffentlichungen vorab den Stempel „Sommerhit“ auf, um den Absatz anzukurbeln.

Sommerhit in Dur!

Was viele der bisher zum Sommerhit erklärten Songs gemeinsam haben sind der Faktor One-Hit-Wonder, vorübergehend Platz 1 in den Charts, ein lateinamerikanischer Rhythmus und eine passende Tanzfolge, die keine tänzerische Vorausbildung erfordern. Beste Beispiele: Macarena von Los Del Rio (1996) und The Ketchup Song von Las Ketchup (2002). Die tendenziell breite Akzeptanz gegenüber Sommerhits, also simple Melodien kombiniert mit Freizeitthematik, liegt womöglich in der positiveren Gesamtlaune bei sommerlichen Temperaturen, Strand- und BBQ-Atmosphäre. Schönes Wetter stimmt milde und statt ein hartes Urteil über die Qualität eines Sommerhits zu fällen, kreisen wir die Hüften und singen einfach mit. Man darf gespannt sein, welches Meisterwerk sich in diesem Jahr zum Sommerhit mausert.

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