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Sonnen-Märchen: Mythen und Tipps rund ums Sonnenbaden

Sommerzeit ist Sonnenzeit, denn jetzt haben viele Urlaub und die Sonne lockt. Beim Abkühlen am Meer, am See oder im Freibad fängt man sich da schnell mal einen Sonnenbrand ein. Na und? Umso brauner wird man dann hinterher, heißt es dann oft. Und Sonne stärkt außerdem die Knochen. Stimmt das denn? Oder sitzen wir da einem klassischen "Sonnenmärchen" auf?
Bundesamt für Strahlenschutz, 10.08.2016

Man auch gesund sonnenbaden, ohne gleich stundenlang in der Mittagshitze zu braten und vor allem, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren.

thinkstock.com, NinaMalyn

Auch wenn in Drogerien und Supermärkten ganze Regale voller Sonnenschutz-Produkte stehen – der Sonnenbrand hat bei uns nach wie vor Konjunktur. Erst vor kurzem ergab eine Umfrage, dass vier von zehn Deutschen im vergangenen Jahr mindestens einen Sonnenbrand, bei den unter 29-Jährigen waren es sogar gut 70 Prozent. Aber warum eigentlich? Einer der Gründe: Viele gerade junge Menschen nehmen die UV-Strahlung nicht ernst, für sie gehört der Sonnenbrand eben einfach zum Sommer dazu – er geht ja schließlich von allein wieder weg.

Verstärkt wird dies noch durch eine ganze Reihe von Mythen und Märchen, die es in Bezug auf Sonne, sonnenbaden und Bräune gibt. "Wie hartnäckig sich bestimmte Bilder und Annahmen festgesetzt haben, lesen wir an den Fragen ab, die Jahr für Jahr zum Start der Sommerferien zum richtigen Schutz vor UV-Strahlung auftauchen", erklärt Ina Stelljes vom Bundesamt für Strahlenschutz.

Märchen Nr. 1: Sonnenbrand ist die Vorstufe zur goldbraunen Haut

Falsch. Ein Sonnenbrand hat nichts mit Bräunung zu tun. Die Rötung ist eine akute Hautschädigung, die es zu vermeiden gilt. Sonnenbrände, vor allem in der Kindheit, sind ein nachgewiesener Risikofaktor für Hautkrebs. Neueste Studien sprechen von einer Erhöhung des Risikos um bis zu 80 Prozent, wer als Jugendlicher fünf oder mehr schwere Sonnenbrände erlitten hat.

Sonnenbrandrisiko Job: Viele Menschen können es sich nicht aussuchen, ob sie ihren Sommer abwechselnd im Schatten oder in der Sonne verbringen.

pixabay.com, skeeze

Märchen Nr. 2: Braune Haut ist gesund

Falsch. Die Rede von „gesunder“ brauner Haut ist ein Mythos. Die Bräunung der Haut ist nichts anderes als ein Schutzmechanismus, eine Reaktion auf Schäden, die die UV-Strahlung bereits in der Haut bewirkt hat. Die Haut bildet dann den dunklen Farbstoff Melanin, der sich schützend um den Zellkern anordnet.

UV-Strahlung schädigt bereits in geringer Dosis das Erbgut in den Hautzellen. Wird mehr geschädigt als die zelleigenen Reparaturmechanismen wieder beseitigen können, bleibt der Erbgutschaden bestehen. Bei der Zellteilung wird er an alle weiteren Tochterzellen weitergegeben – daher der Spruch „Die Haut vergisst nichts.“ So entsteht Hautkrebs.

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