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Sonnenschutz – auch in Corona-Zeiten wichtig

Die Sommerferienzeit beginnt und damit für viele auch die Urlaubssaison. Zwar ist das Reisen wegen der Corona-Pandemie noch eingeschränkt, aber auch in Deutschland bahnen sich sommerliche Temperaturen an. Das aber bedeutet: Mit der starken Sommersonne steigt auch die UV-Belastung – sowohl hierzulande wie auch im Urlaubsland. Deshalb ist es gerade jetzt wichtig, seine Haut zu schützen.
NPO, 22.06.2020

Wie die Sommersaison in den klassischen Urlaubszielen verlaufen wird, steht wegen der unklaren Infektionslage in den Sternen. Um Sonnenschutz kommt man aber auch in heimischen Gefilden nicht umhin.

pixabay.com, MemoryCatcher

Seit Mitte Juni sind die Grenzen zu unseren europäischen Nachbarländern wieder offen und auch Reisen auf die beliebte Urlaubsinsel Mallorca haben schon wieder begonnen. Wegen der unklaren Infektionslage steht allerdings ein Urlaubsziel bei den meisten Deutschen ganz oben: das eigene Land. Ob in die Berge, ans Meer oder Urlaub auf dem Campingplatz – in diesem Jahr wollen die meisten eher in Deutschland bleiben, wie Umfragen zeigen.

Doch wer glaubt, beim Urlaub am Baggersee, an den deutschen Küsten oder auch auf Balkonien sei die Sonne schon nicht so schlimm, der täuscht sich. Denn gerade in so sonnenreichen und trockenen Sommern wie in diesem und den letzten Jahren ist die UV-Einstrahlung auch bei uns sehr stark, wie Messungen gezeigt haben. Zudem steht die Sonne jetzt im Juni besonders lange und hoch am Himmel und entsprechend intensiv ist die UV-Einstrahlung.

Die Ozonschicht über Europa ist in diesem Jahr dünner, die UV-B-Strahlung intensiver. Selbst am heimischen Baggersee besteht schon nach Minuten akute Sonnenbrandgefahr.

Sonnenbräune - auch von extragalaktischen Lichtteilchen

Wer sich im Sommer in der Sonne räkelt, der befindet sich im wahrsten Sinne des Wortes unter Beschuss. Denn pro Sekunde treffen den Körper dabei rund eine Trilliarde Photonen. Diese elektromagnetischen Energiepakete können die Haut mit einer schönen Bräune versorgen – oder aber mit einem fiesen Sonnenbrand. „Die meisten Photonen, die uns treffen, stammen von der Sonne“, erklärt Simon Driver von der University of Western Australia. „Die Strahlung erreicht uns entweder direkt von unserem Heimatstern, wird vom Himmel gestreut oder durch Staub im Sonnensystem reflektiert.“

Soweit nichts Neues. Doch was der Astronom kürzlich herausgefunden hat, dürfte manch einen Sonnenanbeter überraschen: Offenbar baden wir auch in Strahlung, die aus Welten fernab der Milchstraße auf die Erde kommt. Ein kleiner Teil der Strahlung, die für unsere Sommerbräune verantwortlich ist, ist demnach Milliarden von Jahren durch das Universum gereist, bevor sie unsere Haut berührt.

Was passiert beim Sonnenbrand?

Gerade Menschen mit heller Haut kennen das Problem: Statt braun zu werden, bekommen sie schon nach kurzer Zeit an der Sonne einen Sonnenbrand. Das kann schon nach 15 bis 20 Minuten ungeschützte Sonneneinstrahlung kann das der Fall sein. Hauptauslöser für einen Sonnenbrand ist die sogenannte UV-B-Strahlung des Sonnenlichts. Sie macht zwar nur einen kleinen Teil der gesamten Sonnenstrahlung aus, die kurzwelligen Strahlen dringen aber weit in die Haut ein.

Deshalb können sie im Übermaß nicht nur Bräune, sondern auch den Sonnenbrand hervorrufen. Als Folge dieser Entzündungsreaktion färbt sich die Haut rot, brennt, fühlt sich heiß an und kann im Extremfall sogar Blasen bilden. Gleichzeitig kann die UV-Strahlung das Erbgut der Hautzellen schädigen. Langfristig kann dies zu Hautkrebs führen.

Und nicht nur das: Sogar wenn wir nach einem zu ausgiebigen Sonnenbad schon aus der Sonne gegangen sind, gehen die Hautschäden noch weiter. Denn wie Wissenschaftler herausgefunden haben, erzeugt das energiereiche UV-Licht Sauerstoff- und Stickstoffradikale in der Zelle - aggressive Moleküle, die wichtige Zellbestandteile und Biomoleküle angreifen. Das Hautpigment Melanin, der Farbstoff, der uns in der Sonne braun werden lässt, reagiert darauf. Das Melanin lässt sich gewissermaßen mit Energie auf und kann nun seinerseits Schäden an der Zelle und dem Erbgut verursachen – und das noch bis zu drei Stunden nach dem aus der Sonne gehen.

Immer dann, wenn ein Sonnenhut und Sonnencreme angebracht sind, ist auch eine Sonnenbrille sinnvoll.

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UV-Schutz ist auch hierzulande wichtig

Umso wichtiger ist es, den Sonnenbrand von vornherein zu verhindern. Egal, ob Baggersee oder Picknick im Park: Immer dabei sein sollten Sonnencreme und eine Sonnenbrille. In der prallen Mittagssonne zwischen 12:00 und 15:00 Uhr ist die UV-Belastung am höchsten. Daher ist es zu dieser Zeit sinnvoll, sich eher in den Halbschatten oder unter einen Sonnenschirm zu setzen.

Beim Eincremen mit Sonnenmilch oder Sonnencreme gilt die Devise: Viel hilft viel. Denn ist die Sonnencremeschicht auf unserer Haut zu dünn und lückenhaft, droht trotz Eincremens ein Sonnenbrand. Als Faustregel gilt: Drei volle Esslöffel Sonnenschutzmittel je Anwendung ist das richtige Maß für einen Erwachsenen. Wer in diesem Jahr noch wenig in der Sonne war oder eine helle Haut, sollte Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 30 oder 50 nutzen und darauf achten, dass diese sowohl UV-B- wie auch UV-A-Strahlung filtern.

Vor allem in den südlichen EU-Ländern können zwischen Juni und August UV-Werte von 9 und höher erreicht werden.

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Urlaub im Süden:  UV-Werte bis 9

Wer sich im Sommerurlaub trotz Corona ins südliche Ausland wagt, der sollte in jedem Fall Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenbrille und auch schützende Kleidung und eine Kopfbedeckung mit in den Koffer packen. Kopf und Hals sollten vor allem in der Mittagszeit mit einem breitkrempigen Sonnenhut geschützt werden.

Vor allem in den südlichen EU-Ländern können zwischen Juni und August UV-Werte von 9 und höher erreicht werden, wie das Bundesamt für Strahlenschutz erklärt. Ab einem UV-Index von 8 sollte man die Sonne jedoch möglichst meiden. Und auch hierzulande in den Bergen können solche hohen UV-Werte erreicht werden.

Beim Schwimmen kann es dort sinnvoll sein, UV-Schutz-Kleidung anzuziehen. Vor allem Kinder sollte man in südlichen Gefilden lieber mit T-Shirt am Strand oder im Wasser spielen lassen – ihre sensible Haut ist damit besser geschützt. Dabei schützt enge und helle Kleidung weniger gut vor Sonnenstrahlung als weite und dunkle Kleidung. Ebenfalls geeignete ist spezielle UV-Schutzkleidung. Sind T-Shirts oder Hemden als UV-Schutzkleidung gekennzeichnet, müssen sie mindestens den Lichtschutzfaktor 40 aufweisen.

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