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St. Moritz 1928

Norweger an der Spitze

Die II. Olympischen Winterspiele vergab das IOC in die Schweiz. Obwohl die erste Februarhälfte im Engadin als sicherste Schneeperiode gilt, hatten Organisatoren und Athleten in St. Moritz mit den Unbilden der Witterung zu kämpfen.

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Die Veranstalter konnten auf einige vorhandene Sportstätten zurückgreifen. Die Aktiven, die aus 25 Nationen angereist waren, lobten die Organisation und das Rahmenprogramm der Winterspiele. Zum ersten Mal nach dem Ende des Ersten Weltkriegs traten in St. Moritz auch wieder deutsche Sportler an.

Sorgen bereitete die Witterung: Wegen Tauwetters musste die Eisschnelllauf-Entscheidung über 10 000 m abgesagt, im Bobfahren konnten nur zwei der üblichen vier Wertungsläufe durchgeführt werden. Den 50-km-Langlauf entschied die Wahl des richtigen Wachses, denn die Aktiven starteten frühmorgens bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und kamen mittags bei über 20 °C im Ziel an.

Premiere im olympischen Programm feierte Skeleton, das sich beim Publikum großer Beliebtheit erfreute. Die bäuchlings auf Rennschlitten ausgefahrene Konkurrenz gewannen die amerikanischen Brüder Jennison und John Heaton. Wegen des hohen Verletzungsrisikos auf der Eisbahn strich das IOC die Sportart nach 1948 wieder. Den Bobteams blieb es wie 1924 freigestellt, ob sie mit vier oder fünf Aktiven starten wollten. Alle Mannschaften gingen daraufhin mit der höheren Fahrerzahl ins Rennen.

Obwohl bereits 1924 der Internationale Skiverband (FIS) gegründet worden war, gehörten alpine Skiwettbewerbe nicht zum Programm in St. Moritz. Die ersten internationalen Konkurrenzen dieser Art fanden im März 1928 statt. Bis 1936 blieben die Olympischen Winterspiele jedoch ausschließlich den nordischen Sportarten vorbehalten.

Wie schon vier Jahre zuvor in Chamonix stellte Norwegen mit sechs Olympiasiegern das erfolgreichste Team; an zweiter Stelle folgten die USA mit je zweimal Gold, Silber und Bronze vor Schweden und Finnland.

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Je zwei Siege verzeichneten die beiden erfolgreichsten Teilnehmer: Der Norweger Johan Grøttumsbråten siegte in der Nordischen Kombination und im Langlauf über 18 km; Clas Thunberg aus Finnland entschied im Eisschnelllauf die Strecken über 500 m und 1500 m für sich. Das Eishockey-Turnier gewann erwartungsgemäß Titelverteidiger Kanada. Das Team wurde wegen seiner offenkundigen Überlegenheit gleich für die Finalrunde nominiert, wo es seiner Favoritenrolle entsprach.

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Zum Star der Spiele avancierte Sonja Henie aus Norwegen. Die 15jährige wurde die jüngste Olympiasiegerin im Eiskunstlauf.

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