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St. Moritz 1948

Olympischer Neuanfang

Erstmals nach 1936 trafen sich die Sportler der Welt wieder zu Winterspielen. Die olympische Idee hatte erneut die Schrecken eines Weltkriegs überlebt.

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Da die Olympischen-Spiele 1940 in Tokio stattfinden sollten, schlug das japanische NOK Sapporo als Austragungsort für die Winterspiele vor. Wegen des Ausbruchs des japanisch-chinesischen Krieges verzichtete Japan schließlich, und die Winterspiele sollten in St. Moritz stattfinden. Doch nach organisatorischen Unstimmigkeiten musste die Veranstaltung an Garmisch-Partenkirchen weitergegeben werden. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stoppte schließlich alle Planungen.

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Im IOC brachten die Kriegsjahre einen Wechsel an der Spitze: Nach dem Tod von Henri de Baillet-Latour 1942 übernahm satzungsgemäß Vizepräsident Sigfrid Edström die Geschäfte. Von 1946 bis 1952 war er gewählter Präsident. 1946 vergab das durch viele neue Mitglieder ergänzte IOC die Winterspiele an die im Krieg neutrale Schweiz. Austragungsort sollte wiederum St. Moritz sein. Die Stadt hatte bereits 1928 Erfahrungen als Gastgeber der Olympioniken gesammelt. Die unversehrten Sportstätten mussten lediglich modernisiert werden.

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Der olympische Neuanfang blieb von den Nachwirkungen des Krieges nicht verschont: Die meisten Aktiven verfügten nur über notdürftige Ausrüstungen. Wegen Devisenknappheit und der beispielseise in Großbritannien herrschenden Reisesperre blieben viele Besucher aus. Hierunter litten insbesondere die ortsansässigen Hoteliers.

Das olympische Programm wurde bei Damen und Herren um den Slalom und die Abfahrt erweitert. Die alpinen Disziplinen standen nun gleichberechtigt neben den nordischen Entscheidungen.

Gegen den ausdrücklichen Wunsch des IOC fand ein Demonstrationswettbewerb im Militärpatrouillenlauf statt. Den offiziellen “Segen hatten hingegen die Teilnehmer im Winter-Fünfkampf (Langlauf, Schießen, Abfahrtslauf, Fechten, Reiten), der sich aber nicht als sehr erfolgreich erwies.

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Eine sportliche Sensation gelang der 28jährigen amerikanischen Slalomläuferin Gretchen Fraser, die als krasse Außenseiterin an den Start gegangen war und den Skiwettbewerb für sich entscheiden konnte.

Im Mittelpunkt der Schlagzeilen stand der sog. Eishockeyskandal. Die USA hatten zwei Mannschaften die des Nationalen Olympischen Komitees und die der Amateur Hockey Association (AHA) in die Schweiz geschickt. IOC-Vizepräsident Avery Brundage warf dem AHA-Team Verstöße gegen den Amateurstatus vor, konnte aber dessen Teilnahme nicht verhindern. Die Mannschaft belegte den vierten Platz, wurde aber nicht in der offiziellen Ergebnisliste aufgeführt.

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