wissen.de Artikel

Sternenhimmel im Oktober 2018

Mit dem Oktober werden die Nächte länger – gut für Himmelsbeobachter. Denn es gibt auch in diesem Monat einiges zu sehen. Den Anfang macht ein für unsere Breiten seltener Anblick: eine fast waagegerecht liegende Mondsichel. Ihr folgen gleich zwei Meteorschauer und mehrere nahe Begegnungen des Mondes mit Planeten und dem Siebengestirn. Wichtig auch: Ende Oktober beginnt wieder die Winterzeit und die Uhren werden umgestellt
NPO, 05.10.2018

Im Osten ist jetzt schon das Herbstviereck zu sehen, gebildet aus drei Sternen im Pegasus und einem in der Andromeda.

Stellarium

Es wird Herbst am Himmel. Zwar leuchten am Abend noch die letzten Sommer-Sternbilder im Westen, aber im Osten und Süden dominieren jetzt die klassischen Herbst-Konstellationen. Gut zu erkennen ist das Herbstviereck, das aus den vier Rumpfsternen des Pegasus, des geflügelten Pferdes gebildet wird. Darum gruppieren sich weitere typische Herbststernbilder wie Steinbock, Andromeda und Perseus.

Typisch für den himmlischen Herbst ist auch die hoch am Himmel stehende Kassiopeia: Das auffällige Himmels-"W" aus den fünf hellen Hauptsternen dieser Konstellation steht jetzt besonders hoch am Nordost-Himmel. Ein anderes bekanntes Sternbild, der Große Wagen, steht dagegen jetzt ziemlich tief über dem Nordwest-Horizont. Er schwingt sich erst kurz vor der Morgendämmerung zu größerer Höhe auf.

Ein liegender Mond

Am frühen Morgen des 8. Oktober, gegen sechs Uhr, bietet uns der Mond einen für unsere Breiten eher ungewöhnlichen Anblick: Die sehr schmale Mondsichel liegt in der Morgendämmerung fast flach auf dem Rücken. Dieses Phänomen kommt dadurch zustande, dass der Mond an diesem Tag fast genau über der aufgehenden Sonne steht und so direkt von unten angestrahlt wird.

In den Tropen kommt diese Konstellation häufiger vor. Es ist daher kein Zufall, dass der Mond in vielen Darstellungen aus dem Nahen Osten, Indien oder anderen südlichen Gefilden häufig liegend abgebildet ist. In Sagen und Mythen dieser Regionen taucht der Erdtrabant deshalb auch oft als "Mondbarke" oder "Mondschiff" auf. Bei uns ist diese scheinbar horizontale Lage der Mondsichel dagegen eher selten. Das nächste Mal ist es das "Mondschiff" in Mitteleuropa erst wieder in knapp einem Jahr zu sehen.

Eine fast liegende Mondsichel gibt es bei uns nur selten zu sehen.

Erdtrabant auf Planetentour

Ebenfalls lohnend anzuschauen sind in diesem Monat einige nahe Begegnungen des Mondes mit anderen Objekten am Himmel. Am Abend des 11.Oktober, kurz nach Neumond, zieht die schmale Sichel des zunehmenden Mondes dicht am hellen Gasriesen Jupiter vorbei. Die Sichel steht dann nur zwei Fingerbreit rechts vom Jupiter. Am 14. Oktober setzt der Mond seine Planetentour fort: Diesmal steht er nur drei Fingerbreit neben dem Ringplaneten Saturn. Wenige Tage später, am 17. Oktober, passiert der Mond dann auch noch unseren Nachbarplaneten Mars.

Am 26. Oktober, zwei Tage nach Vollmond, krönt sich der Erdtrabant mit einem markanten Sternhaufen: Er steht direkt unter den Plejaden, dem Siebengestirn. Diese auffallende Formation kannten schon die Menschen der Steinzeit und verewigten sie möglicherweise sogar in ihren Höhlenmalereien. Später dienten Aufgang und Untergang des Siebengestirns unseren Vorfahren als Zeitgeber für Aussaat und Ernte.

Am 11. Oktober nach Sonnenuntergang steht die schmale Mondsichel ganz nah am Jupiter.

Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-priority:99; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin-top:0cm; mso-para-margin-right:0cm; mso-para-margin-bottom:8.0pt; mso-para-margin-left:0cm; line-height:107%; mso-pagination:widow-orphan; font-size:11.0pt; font-family:"Calibri",sans-serif; mso-ascii-font-family:Calibri; mso-ascii-theme-font:minor-latin; mso-hansi-font-family:Calibri; mso-hansi-theme-font:minor-latin; mso-bidi-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-theme-font:minor-bidi; mso-fareast-language:EN-US;}

Stellarium

Herbstliche Sternschnuppen

Auch wenn der Sommer vorbei ist – auf Sternschnuppen müssen wir deshalb nicht verzichten: In der ersten Oktoberhälfte gibt es gleich zwei Meteorschauer. Den Anfang machen am 8. und 9. Oktober die Draconiden. Sie werden von Staubteilchen aus dem Schweif des Kometen 21P/Giacobini-Zinner erzeugt, der Anfang September die Sonne passiert hat. Weil die Meteore eher langsam fliegen, bleiben diese Sternschnuppen besonders lange sichtbar.

Wenige Tage später folgen die Tauriden – ein zweigeteilter Meteorschauer, der besonders lange anhält. Noch bis in den November hinein sorgen die Schweifreste des Kometen 2P/Encke immer wieder für Sternschnuppen. Zum Höhepunkt des südlichen Tauriden-Schauers, am q10, Oktober, könnte immerhin fünf bis sieben Sternschnuppen pro Stunde fallen.

Die Plejaden - alias das Siebengestirn - sind ein mit bloßem Auge sichtbarer offener Sternhaufen.

NASA, ESA, AURA/Caltech

BepiColombo: Aufbruch zum Merkur

Voraussichtlich am 19. Oktober startet vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana die Raumsonde BepiColombo auf ihre lange Reise zum Planeten Merkur. Denn um den innersten Planeten anzusteuern, muss die Raumsonde mehrfach Schwung holen, indem sie dicht an Erde, Venus und auch dem Merkur selbst vorbeifliegt. Erst in sieben Jahren wird BepiColombo daher am Merkur eintreffen.

Am Merkur angekommen, teilt sich die Kombi-Raumsonde auf: Der europäischen "Mercury Planetary Orbiter" (MPO) wird den Planeten auf einer polaren Umlaufbahn umkreisen und soll seine Oberfläche kartografieren und Rückschlüsse über sein Inneres gewinnen. Der japanische "Mercury Magnetospheric Orbiter" (MMO) wird vor allem das Magnetfeld des Merkur und seine Wechselwirkung mit dem Sonnenwind untersuchen.

Künstlerische Darstellung der beiden Orbiter von BepiColombo am Planeten Merkur.

ESA

Zeitumstellung nicht vergessen!

Am Sonntag, dem 28. Oktober 2016, beginnt die alljährliche Winterzeit. In der Nacht von Samstag auf Sonntag müssen wir dafür die Uhren um eine Stunde zurückstellen – von drei auf zwei Uhr. Dadurch können wir am Sonntag eine Stunde länger schlafen und gewinnen sozusagen die Stunde zurück, die wir bei der Umstellung auf die Sommerzeit im Frühjahr verloren haben. Die Rückkehr zur normalen mitteleuropäischen Zeit bedeutet aber auch, dass es nun morgens erst später hell wird – viele von uns müssen werktags dadurch im Dunkeln aufstehen

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus der Wissensbibliothek

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch