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Surface-Tablet

Der weltgrößte Software-Hersteller könnte Apple die Party verderben, wenn er im kommenden Herbst ein neuartiges Tablet – seine erste Hardware in diesem Segment – auf den Markt bringt. Und das gleich in zweifacher Ausführung: „Surface“ kommt mit den neuen Betriebssystemen Windows RT und 8 Pro.
von wissen.de-Autor Jens Ossa

 

Design

Surface PC
Microsoft
„Dies war kein gewöhnliches Tablet, das Microsoft da vorgestellt hat“, schreibt die amerikanische „PCWorld“, „Surface mutet stilvoll, frisch und spannend an.“ Tatsächlich scheint das Gerät mit der auffallenden Gehäuseoberfläche aus einer Magnesiumlegierung (VaporMg) seinem Namen alle Ehre zu machen: Das Material fühle sich seidenweich an und sei fein vollendet, schreibt das Magazin weiter. Solide verarbeitet und perfekt ausbalanciert, liege Surface auch in einer Hand noch gut. Für komfortablen Halt sorgten außerdem die abgeschrägten Seiten.

Anders als Geräte der Konkurrenz kommt das Microsoft-Tablet mit fest eingebautem Stativ daher. Eine weitere Auffälligkeit ist das mit Gorilla-Glas veredelte Display (10,6 Zoll), das nicht nur kratz- und stoßfest ist, sondern auch für schärferen Text sorgt, Spiegelungen minimiert und den Kontrast verbessert. Da teuer in der Herstellung, sind nur wenige andere Tablets mit diesem Glas ausgestattet.

Ein absolutes Novum: Das von Microsoft entwickelte Touch-Cover- oder Type-Cover-System verwandelt das Surface in ein Netbook. Ausgeklappt dienen die Schutzdeckel, die sich mit dem Gerät durch einen Magnetstreifen verbinden lassen, als Tastatur. Während der Tastenblock des drei Millimeter dicken Touch Covers auf Berührung reagiert, verfügt das um zwei Millimeter dickere Type Cover über echte Tasten. Mit dieser Einrichtung und weniger als einem Kilo Gewicht könnte das Surface Tablet auch dem leichten MacBook Air gefährlich werden. Die Frage ist allerdings, ob die Möglichkeit, Tablet und Ultrabook miteinander zu kombinieren, ein kleineres Display und geringere Speichergrößen aufwiegt.

 

Features

Das günstigere Surface wiegt 676 Gramm, ist 9,3 Zentimeter dick und läuft mit Windows RT auf einem Nvidia-Tegra-ARM-Chip. Surface wird in den Speichervarianten 32 und 64 Gigabyte, mit USB-2.0-Schnittstelle, micro-HDMI-Port und Schacht für micro-SDHC-Karte geliefert.

Surface Pro ist mit 903 Gramm Gewicht und 13,5 Millimetern Tiefe um rund ein Drittel schwerer und dicker als der kleine Bruder. Sein Herzstück ist ein Intel Core-i5-Prozessor auf Basis von Ivy Bridge, das System Windows 8 Pro. Zu haben ist das Gerät mit einem Massenspeicher von 64 und 128 Gigabyte. Auch in der Bildschirmauflösung überragt Surface Pro: Während Surface mit HD auskommen muss, wartet die Pro-Version mit Full HD (1920 mal 1080 Pixel) auf. Anschlüsse sind eine USB-3.0-Schnittstelle, ein Mini DisplayPort und ein Schacht für microSDXC-Karte. Als kleines Extra gibt es noch einen Eingabestift dazu. Bei dessen Verwendung ignoriert das so genannte Palm Block unbeabsichtigte Berührungen mit den Händen.

Beide Geräte, Surface und Surface Pro, verfügen über einen Multi-Touch-Screen von 10,6 Zoll mit einem Seitenverhältnis von 16 : 9, je zwei Mikrofone und Lautsprecher sowie über je eine Kamera an Vorder- und Rückseite. Fürs W-LAN sorgt – ebenfalls bei beiden Modellen – die Zwei-Antennen-Konfiguration nach IEEE 802. 11.

Verkaufsstart des Surface Tablets ist in Amerika der 26. Oktober, wie übrigens auch der Release von Windows 8. Das Surface Pro soll etwa drei Monate später folgen. Über Preise liegen noch keine konkreten Informationen vor. Laut Gerüchten soll das Surface in den USA für 599 Dollar über den Tisch gehen und das Surface Pro für 999 Dollar.

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