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Swing – die goldene Ära des Jazz

Für Jazz-Liebhaber aller Couleur ist die Begeisterung für das Genre fast unentwirrbar mit der Swing-Ära verbunden - jenes glamouröse Zeitalter, in dem der Jazz seine größte Popularität genoss und das gesellschaftliche Leben von Empfängen bis zu Cocktail-Parties beherrschte. Es war eine Ära des Neuanfangs nach dem Zweiten Weltkrieg: Eine Ära des wirtschaftlichen Aufschwungs voll der Besinnung auf die Sonnenseiten des Lebens - der Swing lieferte den Soundtrack dazu.
Von Nils Jacobsen

Erster Swing-Boom in den 30er Jahren

GLENN MILLER UND SEIN ORCHESTER CORBIS-BETTMANN, NEW YORK

Seine historischen Wurzeln schlägt der Swing, der in den 50er Jahren seine absolute Blütezeit erlebte, bereits in den 30er Jahren. Nachdem in den großen Städten des amerikanischen Nordens der Jazz auch unter der weißen Bevölkerung zunehmend an Bedeutung gewann, entdeckte ihn die New Yorker Unterhaltungsindustrie als lukratives Geschäft. Der Jazz mutierte zur Tanzmusik der 20er Jahre. Er erreichte seine Zuhörer sowohl live in den großen Ballhäusern als auch über die Schallplatte.
Neben der bisher üblichen Combo-Besetzung gab es ab Mitte dieses Jahrzehnts große Jazzorchester wie das aus schwarzen Musikern bestehende Fletcher Henderson Orchestra und die mit weißen Musikern besetzten Orchester Paul Whitemans. Sie waren die Vorläufer der orchestralen Big Bands der 30er und 40er Jahre mit ihren Bandleadern Benny Goodman, Duke Ellington, Count Basie, Jimmie Lunceford oder Tommy Dorsey.
Die Standardbesetzung einer Big Band bestand in der Regel aus einer Bläsergruppe mit drei bis vier Trompeten, zwei bis drei Posaunen und fünf Saxophonen. Zur Rhythmusgruppe zählten Klavier, Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug. Die Klarinette bildete häufig das Lead-Instrument. Diese großen Klangkörper wären ohne die Organisationsformen europäischer Ensembles nicht realisierbar gewesen.

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