Wer seinen Meister findet, der bekommt von einem anderen seine Grenzen aufgezeigt, ist ihm an Kraft, Kunstfertigkeit oder Intellekt unterlegen
– und im Vergleich mit ihm ein Schüler oder Geselle. Hintergrund ist der Begriff des Meisters, wie er im Handwerk und in den
artes mechanicae, also etwa der Malerei und der Bildhauerei, geläufig war und teils heute noch ist. Der
Meister ist der höchste Handwerkstitel, der sich von dem
lat.
Wort
magister ableitet, das bis vor kurzem noch einen Titel bezeichnete
– jedoch im universitären Bereich: Bis ins 15. Jahrhundert stand der
Magister mit dem Doktor auf einer Stufe. Erst danach wurde er zur Vorstufe des Doktorgrads, bevor man ihn im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts als akademischen Grad durch den
Master ersetzte.
Dies jedoch hat ihn im Grunde nur anglisiert, denn auch engl.
master leitet sich wie
Meister von
magister ab, dem wiederum das
lat.
Adjektiv
magnus „groß“ zugrunde liegt. Auch in anderen Sprachen wie dem Italienischen (
maestro) und dem Französischen (
maître) hat der
Magister seine sprachlichen Spuren hinterlassen.