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Tatkräftig in Kraft?

Seit 2005 ist das berühmte Kyoto-Protokoll in Kraft. Hier wurde vereinbart, in der sogenannten ersten Verpflichtungsperiode (2008 bis 2012) 5,2 % weniger Treibhausgas auszustoßen, als noch 1990. Doch wie erfolgreich ist bislang das erste Jahr der Emissionseinsparungen?

Ute Becker, wissen.de

Trockenheit im Regenwald
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Bereits der Weg zum Kyoto-Protokoll war kein leichter. Doch nach langem Ringen – leider ohne Beteiligung der USA – wurde 1997 das Kyoto-Protokoll verabschiedet. Man einigte sich auf einen Prozentsatz, um den die Emissionen der Treibhausgase zurückgeschraubt werden sollten. Doch die teilnehmenden Länder haben unterschiedliche Emissions- reduktionsverpflichtungen. Während z.B. Deutschland, Österreich und die Schweiz ihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 8 % reduzieren müssen, dürfen andere Staaten genauso viel Emissionen ausstoßen wie 1990. Dazu gehören z.B. Russland und Neuseeland.

Spielraum für die Länder

Um den Ländern eine realistische Chance einzuräumen, die vorgegebene Reduktion von Treibhausgasen umsetzen zu können, wurde die sogenannte Verpflichtungsperiode I eingeführt. Selbst wenn also im ersten Jahr der vorgegebene Wert in Deutschland beispielsweise nicht erreicht wird, heißt dies nicht, dass das Kyoto-Protokoll gescheitert ist. Vielmehr wird sich Deutschland dann anstrengen müssen, die Reduktionen in den nächsten drei Jahren umzusetzen.

Die Berechnung des Erfolgs der ersten Verpflichtungsperiode anhand des ersten Jahres, ist deshalb kompliziert. Denn selbst wenn Deutschland und andere EU-Staaten ihrer Verpflichtung nachkommen, so ist dies kein Garant für das weltweite Gelingen des Kyoto-Protokolls. Einen Ausblick in die Zukunft wird man erst wagen können, wenn das Sekretariat der Klimarahmenkonvention im November 2008 seinen Bericht zum bisherigen Umsetzen des Protokolls veröffentlicht.

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