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Teurer, größer, heißer: Winterspiele 2014 in Sotschi

AKR; Februar 2014

Winterspiele Sotschi 2014
www.sochi2014.com

Am 7. Februar starten die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi. Diese Auflage der Winterolympiade stellt bereits einige Rekorde auf, bevor die Wettkämpfe überhaupt begonnen haben: Allein das Budget von umgerechnet über 40 Milliarden Euro sprengt den Rahmen alles bisher Dagewesene.

Neue Disziplinen, neue Teilnehmer

Bis zur Abschlusszeremonie am 23. Februar gibt es insgesamt 98 Mal Gold zu gewinnen. 2.500 Athleten aus 88 verschiedenen Nationen werden um einen Platz auf dem Siegertreppchen kämpfen. So viele Sportler aus so vielen Ländern sind noch nie zuvor zu Olympischen Winterspielen angetreten. Unter den Teilnehmern befinden sich auch einige Olympia-Neulinge: Die Inselstaaten Dominica, Malta, Ost-Timor und Tonga sowie Paraguay, Togo und Simbabwe sind zum ersten Mal dabei. Sotschi ist ebenfalls Gastgeber der Winter-Paralympics, die vom 7.bis 16. März stattfinden.

Neu im Programm sind auch einige Wettbewerbe: Skispringen ist nun auch für Frauen olympische Disziplin. Für Männer und Frauen gleichermaßen neu sind der Parallelslalom auf dem Snowboard und zwei Freestyle-Skiwettbewerbe. In einer Mixed-Staffel treten beim Biathlon erstmals beide Geschlechter gemeinsam an. Ebenfalls gemischt sind die neuen Teamwettkämpfe im Eiskunstlauf und Rennrodeln.

Wintersport an der russischen Riviera

Das Motto der Spiele deutet auf noch einen Rekord hin: "Hot. Cool. Yours." Sotschi ist die erste Gastgeberstadt von Olympischen Winterspielen mit subtropischem Klima. Die Durchschnittstemperatur im Februar liegt an der "russischen Riviera" am Schwarzen Meer bei für den Wintersport lauen 8,3 Grad Celsius. Nicht nur aus diesem Grund hat die Vergabe der Spiele an die Stadt Sotschi aus diesem Grund starke Proteste von Klima- und Umweltschützern hervorgerufen: Bei Planung und Bau der Veranstaltungsorte nahm das lokale Komitee wenig Rücksicht auf die Natur, der Umweltschutzorganisation WWF zufolge wurden die Lebensräume zahlreicher Tiere massiv beeinträchtigt. Eins dieser Tiere erhielt wenigstens einen Trostplatz: Der in der Region vormals heimische Leopard dient den Winterspielen neben dem russischen Bären und dem arktischen Hasen als Maskottchen.

Diese Umweltkritik betrifft vor allem die Outdoor Veranstaltungsorte in der nahegelegenen Bergregion Krasnaja Poljana. Neben den Pisten für alle Wettbewerbe auf Schnee befinden sich hier auch die Bob-und Rodelbahnen. In der Stadt Sotschi selbst stehen sechs Sporthallen für Indoor Wettbewerbe wie Eislauf, Curling und Eishockey. Fünf dieser Hallen sind so konzipiert, dass sie nach Abschluss der Spiele abgebaut und an anderen Orten wieder aufgebaut werden können. Das zentrale Olympiastadion soll als Fußballstadion dienen, wenn Russland Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft 2018 ist.

Protest richtet sich nicht nur gegen die Umweltzerstörungen beim Bau der Spiele: Kritiker bezeichnen die Winterolympiade in Sotschi als Prestige- und Propagandaprojekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zahlreiche Politiker und Prominente aus aller Welt, darunter der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck, wollen die Winterspiele nicht besuchen, um gegen Russlands scharfe Gesetze gegen Homosexualität zu protestieren. Auch die eingeschränkte Pressefreiheit in Russland wird von vielen kritisiert.

Externe Links:

Offizielle Website:
http://www.sochi2014.com/en

Seite des IOC:
http://www.olympic.org/

 

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