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Thema Altersvorsorge: Fast die Hälfte der 18- bis 32-Jährigen sorgt nicht privat vor

Die Spatzen pfeifen es schon seit längerem von den Dächern: Die Rente ist für die jungen Arbeitnehmer von heute nicht mehr sicher. Dennoch haben fast 50 Prozent von ihnen noch keine privaten Vorsorgemaßnahmen abgeschlossen.

Viele junge Menschen haben zwar Angst, im Alter vor dem Nichts zu stehen, aber längst nicht alle sorgen privat vor.

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Fürs Alter sparen ist wichtiger denn je

Die Generationen Y und Z müssen privat vorsorgen, weil der Generationenvertrag für sie wohl nicht mehr funktionieren wird. Grund für diese Schieflage des Rentensystems ist in erster Linie der demografische Wandel.

Bisher haben die Arbeitnehmer in ihren Erwerbsjahren in die gesetzliche Rente eingezahlt. Aus diesem Topf wurde dann das Altersruhegeld für die Senioren finanziert. In den nächsten Jahren wird nun zunehmend die geburtenstarke Generation der Babyboomer in Rente gehen.

Dem steht durch das anhaltende Sinken der Geburtenrate eine schrumpfende Anzahl von Arbeitnehmern gegenüber, die für diese Rentnergeneration aufkommen muss. Deswegen müssen immer weniger Junge die gesetzlichen Renten von immer mehr Alten finanzieren, deren Lebenserwartung dabei zunimmt. Das Rentenniveau wird dadurch immer mehr sinken.

Hinzu kommt, dass viele Rentnerinnen und Rentner von Altersarmut bedroht sind, weil sie nur wenig verdient und deshalb zu wenig Rentenansprüche haben. Die dadurch entstehenden Kosten für ihre Grundsicherung werden durch Steuersubventionen in die gesetzliche Rente mitfinanziert – Steuergelder, die die junge Erwerbsgeneration erwirtschaftet. Rentenpunkte erhält sie für diese indirekten Zahlungen in die Rentenkasse allerdings nicht.

Mehr als 60 Prozent der jungen Deutschen haben Angst vor Altersarmut

Vor diesem Hintergrund kommt eine GfK-Studie im Auftrag der Generali Deutschland zu bedenklichen Ergebnissen: 65 Prozent der befragten 18- bis 32-Jährigen geben an, Angst vor Altersarmut zu haben. 68 Prozent von ihnen befürchten, dass die gesetzliche Rente für sie nicht mehr ausreichen wird. Für 19 Prozent ist das Thema zu komplex, sie wissen nicht, was man dagegen tun kann. Allein unter den befragten Frauen fürchten sich 68 Prozent vor Altersarmut.

Erstaunlich ist: Trotzdem sorgen 43 Prozent bisher nicht privat fürs Alter vor. Das ist bemerkenswert, denn für 79 Prozent der Umfrageteilnehmer ist das Thema wichtig.

Gleichzeitig fühlen sich 56 Prozent der in der GfK-Studie befragten Personen schlecht informiert, wenn es um die Altersvorsorge geht. Viele nehmen deshalb die Politik in die Pflicht: 38 Prozent fordern von den Parteien, dass sie besser über das Thema informieren soll. Das hatte auch Einfluss auf die Bundestagswahl im September: Bei 65 Prozent, der an der Umfrage Beteiligten, hat die Rentenpolitik der Parteien ihre Wahlentscheidung mitbeeinflusst.

Zudem fordern 28 Prozent, dass die Politik enger mit Versicherern oder Anbietern von privater Altersvorsorge zusammenarbeiten soll.

Finanzieller Bildungsnotstand an den Schulen

Eine Ursache für das wirtschaftliche Informationsdefizit der Millennials und der Generation Z ist in unserem Schulsystem zu finden: Das Fach Finanzbildung wird kaum angeboten. Die Folgen zeigt eine Jugendstudie des Bundesverbands deutscher Banken auf: Darin geben zwei Drittel der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen an, wenig oder so gut wie nichts über Wirtschaft und Finanzen an ihrer Schule gelernt zu haben.

Erste Institutionen und Unternehmen haben diesen Wissensmangel erkannt und tun etwas gegen ihn. Ein gutes Beispiel ist der Info-Podcast des Finanzdienstleisters tecis. Mit den Hörbeiträgen unter dem Motto „tecis – Finanzberatung deiner Generation“ informieren junge Finanzexperten über alle wichtigen Aspekte der Vermögensbildung.

Ziel ist es, die Wissenslücken der Millennials und Mitglieder der Generation Z zu schließen, damit sie finanzielle Entscheidungen unabhängig und kompetent treffen können. Die jungen tecis-Berater informieren leicht verständlich über Themen wie die Geldanlage, die Immobilienfinanzierung oder die Inflation.

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