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Titanenwurz: Stinkende Pracht
Der Name ist Programm: Die Titanenwurz trägt mit ihren gigantischen Maßen zu Recht den Titel größte Blüte der Welt. Ihr Blütenstand kann über zwei Meter hoch wachsen und ihr Hüllblatt einen Durchmesser von 1,50 Meter erreichen. Doch bei aller braun-purpurnen Blütenpracht ist die Titanenwurz ein echter Stinker. Verwesungsgeruch entströmt ihr während der kurzen Dauer ihrer Blütezeit.
Im tropischen Regenwald zu Hause
Im 19. Jahrhundert entdeckte der florentinische Botaniker Odoardo Beccari die Riesenpflanze in den Regenwäldern von Sumatra in Indonesien. Es gelang ihm, Samen unversehrt nach Europa zu schicken, die auch tatsächlich auskeimten. Dennoch dauerte es ganze elf Jahre, bis eine Pflanze endlich zur Blüte kam.
Weil die Kultur der Titanenwurz ausgesprochen schwierig ist, gibt es bis heute nur wenige Exemplare der Pflanze in botanischen Gärten - und noch weniger, denen es gelungen ist, die Pflanze zur Blüte zu bringen. In Deutschland waren bislang die botanischen Gärten in Bonn, Hamburg, Leipzig, Mainz und München sowie der Palmengarten in Frankfurt erfolgreich.