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Tour de France: Renn-Rekorde

Die über hundertjährige Geschichte der Tour de France ist voller außergewöhnlicher Leistungen. Dennoch haben sich einige Fahrer ihren besonderen Platz in den Geschichtsbüchern der „Großen Schleife“ gesichert. Eine kleine Sammlung der Tour-Rekorde finden Sie hier.

Längste und kürzeste Tour
Die längste Tour wurde 1926 gefahren, die Rekord-Distanz betrug 5745 km auf siebzehn Etappen. Mit insgesamt „nur“ 3350 km auf 21 Etappen war die Tour von 2003 die kürzeste. Die längste jemals gefahrene Etappe war im Jahr 1906 zu bezwingen: Der Sieger Louis Trousselier (Frankreich) benötigte für den siebenten Tagesabschnitt über 480 km von Marseille nach Toulouse 17:24 Stunden.

Gesamtsiege und Tage in Gelb
Ein Fahrer konnte die Tour sieben Mal gewinnen und das in Folge: Lance Armstrong aus den USA (1999-2005). Vier Fahrer konnten die Tour fünf Mal gewinnen: Miguel Indurain (Spanien, 1991-1995), Bernard Hinault (Frankreich, 1978/79, 1981/82, 1985), Eddy Merckx (Belgien, 1969-1972, 1974) und Jacques Anquetil (Frankreich, 1957, 1961-1964). Merckx fuhr auch die meisten Tage in Gelb (111), gefolgt von Amstrong (83), Hinault (79) und Indurain (60).

Rekord-Teilnehmer
Der Niederländer Joop Zoetemelk nahm an 16 Frankreich-Rundfahrten teil. Er beendete alle und gewann die Tour 1980. Deutscher Rekordhalter ist der Heltersberger Udo Bölts, der 2003 seine zwölfte Tour bestritt.

Rekordhalter nach Etappensiegen
Die meisten Etappensiege sammelte Eddy Merckx (34), gefolgt von Bernard Hinault (28) und dem Franzosen André Leducq (25).

Deutsche Rekordhalter
Die längste Zeit in Gelb fuhr der einzige deutsche Tour-Sieger Jan Ullrich. Er trug das „Maillot Jaune“ 1997 und 1998 insgesamt 18 Tage lang. Rudi Altig brachte es in den Jahren 1962 bis 1969 ebenfalls auf 18 Tage. Die meisten Etappensiege (12) verbuchte Erik Zabel von 1995 bis 2002. Der gebürtige Berliner ist mit sechs gewonnenen Grünen Trikots auch Tour-Rekordhalter in dieser Kategorie.

Die schnellsten Fahrer
Weltmeister Mario Cipollini (Italien) fuhr 1999 die schnellste Tour-Etappe zwischen Laval und Blois. Er schaffte auf 194,5 km ein Mittel von 50,355 Stundenkilometern. Schnellster in einem Zeitfahren war der dreifache Tour-Sieger Greg LeMond (USA), der 1989 die 24,5 km von Versailles nach Paris mit einem Schnitt von 54,545 km/h zurücklegte. Den schnellsten Prolog fuhr der Engländer Chris Boardman im Jahr 1994. Die 7,2 km in Lille absolvierte er mit 55,152 km/h. Die durchschnittlich schnellste Gesamttour fuhr Lance Armstrong: Der Toursieger war 2005 mit einem Schnitt von 41,654 km/h unterwegs.

Größter und geringster Zeitabstand zwischen Sieger und Zweitplatziertem
Der Franzose Maurice Garin konnte im Jahr 1903 den größten Vorsprung herausfahren: Zwischen ihm und dem Zweitplatzierten Lucien Pothier lagen im Ziel der ersten Tour 2:59:21 Stunden. Nur acht Sekunden trennten 1989 Tour-Sieger Greg LeMond (USA) vom Franzosen Laurent Fignon.

Die längste Flucht
Das längste Solo der Tour-Geschichte fuhr der Franzose Albert Bourlon. Auf der Etappe von Carcassonne nach Luchon setzte er sich 1947 in den Pyrenäen für 253 km vom Feld ab.

Der höchste Tour-Berg
Der Col de la Bonette in den Alpen ist 2802 Meter hoch. Er stand bisher drei Mal im Tour-Programm: 1962 und 1964 siegte jeweils Federico Bahamontes aus Spanien, 1993 beendete der Schotte Robert Millar die Bergetappe als erster.

Jüngster und ältester Tour-Sieger
Vier Monate nach Ablauf der Tour bekam der Franzose Henri Cornet den Tour-Sieg 1904 im Alter von 19 Jahren, 11 Monaten und 20 Tagen zugesprochen. Die drei vor ihm platzierten Fahrer waren wegen erheblicher Manipulationen disqualifiziert worden, nachdem sie Etappen zum Teil mit dem Zug abgekürzt hatten. Als ältester Tour-Sieger gewann der Belgier Firmin Lambot die „Große Schleife“ 1922 im Alter von 36 Jahren, vier Monaten und neun Tagen.

Der schwerste Tour-Sieger
Der wahrscheinlich schwerste Tour-Sieger war Francois Faber. Der Luxemburger, der die Tour im Jahre 1909 gewann, wog 91 Kilogramm.

Der Fahrer mit dem meisten Pech
Als tragischste Figur der Tour-Geschichte gilt Raymond Poulidor. Der Franzose, der die “große Schleife“ in den sechziger und siebziger Jahren insgesamt 14 Mal fuhr, kam trotz bester Chancen nie über den zweiten Platz hinaus. Nachdem “Poupou“ gegen Jaques Anquetil und Eddie Merckx wiederholt das Nachsehen hatte, warf er 1976 das Handtuch. Seine Tour-Bilanz: fünfmal Zweiter, dreimal Dritter, keinen einzigen Tag im Gelben Trikot.

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