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Transparenz und Nachhaltigkeit – Wichtige Kriterien beim Online-Shopping

In Zeiten des boomenden E-Commerce achten Konsumenten verstärkt auf Transparenz, um dem Online-Shop ihrer Wahl vertrauen zu können. Verbraucher in Deutschland und in vielen anderen Ländern legen seit Jahren zudem auch Wert auf ökologisch nachhaltige Produkte in vielen Lebensbereichen. Dies trifft vor allem für den Kauf von Lebensmitteln zu, findet jedoch auch in anderen Bereichen Anwendung. Ökologische Nachhaltigkeit und faire Produkte sind auch beim Kauf von Kleidung und Heimtextilien wichtige Kaufkriterium geworden.

Online-Shops – Gütesiegel für Transparenz und Fairness

Beim Online-Kauf spielen rechtliche Aspekte sowie Datenschutz und die Transparenz beim Bestell- und Zahlungsvorgang eine wichtige Rolle. Wer im Internet Waren bestellt, will und muss dem Online-Shop vertrauen können. Gütesiegel können auch in diesem Bereich keine absolute Sicherheit garantieren, aber sie setzen den Konsumenten darüber in Kenntnis, dass der Online-Händler die geprüften Kriterien erfüllt.

 

Transparenz beim Bestell- und Zahlungsvorgang spielen beim Online-Shopping eine wichtige Rolle.

HebiPics, pixabay.com / Public Domain

Seriöse und vertrauenswürdige Gütesiegel sind die Zertifizierungen vom TÜV Süd (Safer Shopping), Trusted Shops, EHI-geprüfter Online-Shop sowie Internet Privacy Standards der Datenschutz cert GmbH. Diese aufgeführten Siegel weisen transparente Prüfverfahren auf, ebenso können die Qualitätskriterien nachgelesen werden.

Neben zahlreichen kleinen Händlern und spezialisierten Geschäften sind auch einige große Versandhändler wie Quelle mit Gütesiegeln für Transparenz und Fairness beim Online-Einkauf zertifiziert worden. Unter der Rubrik Service informiert das Unternehmen über Gütesiegel, nach deren Kriterien der Versandhändler regelmäßig überprüft wird. Hierzu zählen die Siegel Trusted Shops, EHI geprüfter Online-Shop sowie Test Online-Shop.

Vertrauen und Sicherheit beim Online-Kauf spielen nicht nur bei den Serviceleistungen eine wichtige Rolle. Einige Verbraucher wollen auch über die Herstellung der Produkte informiert werden. In den letzten Jahren hat die Anzahl an Siegeln zugenommen, die nachhaltige Mode überprüfen und entsprechend zertifizieren.

Vielzahl an Siegeln bei Textilien – Verwirrung einerseits, Aufmerksamkeit andererseits

Heutzutage gibt es rund 120 verschiedene Siegel. Auf der einen Seite verwirrt dies die Konsumenten. Dies trifft insbesondere zu, wenn die Prüfverfahren und die ausgewählten Qualitätskriterien selbst nicht transparent sind. Auf der anderen Seite sensibilisiert dies die Verbraucher, beim Kauf von Kleidung und Textilien nicht ausschließlich auf den Preis zu achten.

 

Bei der Herkunft von Baumwollprodukten schauen die Kunden schon einmal genauer hin.

Gütesiegel für Baumwollprodukte – ECO-Zeichen und Fairtrade

Nach Angaben des Lexikons der Nachhaltigkeit zeichnen die Begriffe „Green Fashion“/„Grüne Mode“/ „Öko-Mode“ nicht nur den Einsatz ökologischer Stoffe sowie faire Produktionsbedingungen aus, diese Label stehen für einen insgesamt „Grünen Lifestyle“. Neben zahlreichen kleinen spezialisierten Geschäften sowie Modellabels, die ausschließlich ökologische Kleidung verkaufen, erweitern zunehmend auch große Unternehmen ihr Sortiment in dieser Hinsicht.

Mit einem Fairtrade-Siegel gekennzeichnete Produkte weisen auf einen fairen Handel hin, des Weiteren werden die Arbeiter auf den Baumwollplantagen sowie in den Fabriken fair entlohnt. Zudem werden soziale Projekte in den Herstellungsländern gefördert. Der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut ist garantiert, nur bestimmte Substanzen dürfen im Produktionsprozess zum Einsatz kommen und der biologische Anbau von Baumwolle soll weiter ausgebaut werden.

Gütesiegel für ökologische Textilien und nachhaltige Produkte

Nachhaltigkeitskriterien informieren über Produktionsverfahren, Herkunft der Materialien und ihre Beschaffenheit, umwelt- und ressourcenschonende Maßnahmen, die Einhaltung sozialverträglicher Arbeits- sowie über insgesamt faire Handelsbedingungen.

In den Bereichen Mode, Kleidung und Heimtextilien zeichnen sich ökologisch nachhaltige Produkte in erster Linie durch schadstofffreie und umweltschonend hergestellte Materialien für den menschlichen Körper und seine Wohnumgebung aus. Das renommierteste Qualitätszeichen für Naturtextilien ist animalfair.at zufolge das IVN-Siegel, es wird vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. (iVN) vergeben und ist in mehreren Ausführungen vorhanden:

  • Naturtextil IVN zertifiziert BEST (Blau): Hierbei handelt es sich um ein Siegel zur Kennzeichnung von Textilien aus 100% Naturfasern, bei deren Herstellung bestimmte umwelt- und sozialverträgliche Standards erfüllt sein müssen. Dieses Siegel umfasst die höchsten Ansprüche bei der Überprüfung von Naturtextilien. Die zu erfüllenden Kriterien lauten: Ökologischer Anbau der Rohstoffe, keine umwelt- und gesundheitsschädlichen Substanzen und Farbstoffe während der Herstellung sowie die Einhaltung sozialer Mindeststandards für die Produktionsmitarbeiter.
  • Naturtextil IVN (Orange): Dieses Label wird an Unternehmen vergeben, deren Kleidungsstücke eine hohe ökologische Qualität aufweisen und zudem schadstofffrei sind. Im Unterschied zum blauen IVN-Siegel erfüllen sich sie nicht in allen Kriterien die höchsten Qualitätsanforderungen.
  • Naturleder IVN zertifiziert: Hierbei handelt es sich um den bislang einzigen europäischen Standard für Produkte aus Naturleder. Sowohl an die technischen Prozesse sowie an die gesundheitliche Unbedenklichkeit des fertigen Produktes werden hohe Anforderungen gestellt. Des Weiteren wird bei der Fertigung auf den Einsatz von einer Vielzahl schädlicher Substanzen verzichtet, die sonst vor allem während der Gerbung typischerweise verwendet werden.
  • GOTS. Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist das bekannteste und weltweit am weitesten verbreitete Gütesiegel für ökologische Kleidungsstücke. Bei diesem Siegel handelt es sich um einen Standard, auf den sich einige große internationale Verbänden sowie Siegelaussteller einigen konnten. Diese Bündelung der vormals unterschiedlichen Standards unterstützt die Verbraucher beim Finden und Erkennen von ökologischer Mode, bei deren Herstellung soziale Kriterien erfüllt sein müssen.

Siegel mit niedrigeren Qualitätskriterien

Neben den vorgestellten Siegeln, deren Vergabe an strenge Richtlinien geknüpft ist, gibt es weitere Standards, die sich nicht an den Kriterien für ökologische Textilien orientieren. Weit verbreitetet ist der Öko-Tex-Standard 100, dieses Siegel richtet sich jedoch nicht an ökologische und soziale Kriterien, wie es der Name vermuten lässt. Es wird lediglich garantiert, dass die Schadstoffe in den Textilien einen gewissen Grenzwert nicht überschreiten. Der Öko-Tex-Standard 1000 stellt fest, ob ein Betrieb bei der Produktion bestimmte Umweltstandards einhält, das Produkt an sich bleibt bei der Prüfung jedoch außen vor. Der Öko-Tex-Standard plus zeichnet neben der Umweltverträglichkeit die Einhaltung von sozialen Kriterien aus, jedoch nicht in dem Maße wie die Gütesiegel für ökologische Textilien.

09.06.2015

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