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Umweltgütesiegel – Auch im Urlaub den ökologischen Fußabdruck beachten

Viele Menschen achten in der Heimat sehr auf die Umwelt, lassen aber alle guten Eigenschaften fallen, wenn sie in den Urlaub fahren. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, um auch bei der Reise auf den eigenen ökologischen Fußabdruck zu achten. Beispielsweise durch die Beachtung der Umweltgütesiegel oder durch das klimabewusste Fliegen, bei welchem der Fluggast einen gewissen Betrag zur Förderung von Klimaschutzprojekten spendet und so die CO2-Emissionen wieder einsparen kann. Grundsätzlich spielt die Wahl des passenden Verkehrsmittels eine große Rolle beim klimabewussten Reisen. So gibt es Anbieter, die „Öko-Urlaube“ organisieren. Diese sind jedoch nicht nur mit Schutzmaßnahmen verbunden, sondern haben durchaus auch den Charakter von Adventureurlauben. Wer sich jedoch nicht an diesen durchweg geplanten Reisen orientieren, aber dennoch die Umwelt nicht zu sehr belasten möchte, der kann durch diverse Umweltsiegel die richtige Unterkunft aussuchen.

Der große ökologische Fußabdruck und der damit verbundene erhöhte Verbrauch natürlicher Ressourcen wie Erdöl, Gas, Kohle oder Holz, wird bereits seit einiger Zeit vom WWF bemängelt. Gerade der Ausstoß von CO2 ist durch den Gebrauch der fossilen Brennstoffe ein Bereich, der den Fußabdruck permanent in die Höhe treibt. Deswegen wird das ökologische Reisen immer relevanter. Grund genug, um die wichtigsten Siegel vorzustellen.

Die drei bekanntesten Umweltgütesiegel

Die Sicherheit der Badegäste ist ein Kriterium der Blauen Flagge.

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Die Blaue Flagge

Diesem Artikel zufolge müssen Strände, die das Siegel der Blauen Flagge erhalten möchten, strenge Auflagen erfüllen. Diese Kriterien werden jedes Jahr von der „Foundation for Environmental Education“ (FEE) überprüft. Europas Spitzenreiter ist Spanien, dicht gefolgt von Griechenland und der Türkei. Seit 1987 gibt es diese Auszeichnung in Europa, die jährlich neu verliehen wird. Die Strände können sich für dieses Siegel bewerben. Auch in Deutschland gibt es Einige, die die Auflagen erfüllen, wie etwa an der Ostsee. Ein Beispiel für einen solchen Strand ist das Ostseebad in Boltenhagen. Laut www.boltenhagen.reisen wird dieser besonders durch die sauberen und weitläufigen Strandabschnitte geprägt. Ganz im Zuge des ökologischen Reisens ist der Ort durch öffentliche Verkehrsmöglichkeiten gut erreichbar. Der Strand liegt zwischen den Hansestädten Wismar und Lübeck und ist Teil der Mecklenburger Bucht. Grundsätzlich zeichnen sich diese Strände durch Abfallentsorgung, Sanitäranlagen, die richtige Sicherheit am Strand sowie eine gute Qualität des Badewassers aus. Da der Strandservice bei der Vergabe des Siegels auch eine große Rolle spielt, ist es wichtig, dass die Umgebung durch Barrierefreiheit und Rollstuhlrampen ausgestattet ist.  Ziel ist es, dass die Badestellen für die besonderen Bemühungen zum Erhalt der Umwelt geehrt werden. Durch das Hissen der Blauen Flagge zeigen die Strandbetreiber, dass ihr Strand nicht nur über die erforderlichen Sicherheitsaspekte verfügt, sondern auch die Umwelt zu schützen versucht und die Nachhaltigkeit und Schonung der Ressourcen unterstützt.

Leider verschmutzen weiterhin viele Ortschaften ihre eigenen Strände, sodass es trotz der vielen Blauen Flaggen an einigen Stränden immer noch sehr verschmutzt ist. Dabei wird jedoch nicht nur die Verschmutzung kritisiert, sondern auch der massive Ausbau durch Plattenbauten direkt an den Strandpromenaden.

Blaue Schwalbe

Seit 1989 wird dieses Siegel vergeben, das die Umweltfreundlichkeit von Unterkünften dokumentiert. Ökologisch ausgerichtete Hotels, Pensionen sowie Gasthäuser erhalten dieses Zertifikat. Meistens sind diese in Regionen zu finden, die keine Reise mit dem Auto oder dem Flugzeug notwendig machen. Entsprechend müssen die Unterkünfte gut an das Streckennetz angeschlossen sein. Weitere Kriterien ist unter anderem eine gesunde Vollwert- und Bioküche, die lediglich regionale und fair gehandelte Produkte verwendet. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Betreiber der Unterkünfte in einem verantwortungsvollen Verhältnis zur Umwelt stehen. Die Kriterien sind jedoch noch weitläufiger. So müssen Wasserspar- und Abwasserreinhaltemaßnahmen vorhanden sein. Auch Energiesparmaßnahmen sind obligatorisch, genauso wie der Verzicht auf eine Elektroheizung als Hauptheizquelle. Des Weiteren sollten die Abfalltrennung- und Entgiftung den ökologischen Grundsätzen entsprechen, genauso wie die Putz- und Pflegemittel, die biologisch abbaubar sein müssen. Bezüglich der Gartenanlagen darf kein Kunstdünger verwendet werden und der Garten sollten lediglich heimische Pflanzen beherbergen.

Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten

Laut dieser Quelle leistet auch der deutsche Alpenverein einen Beitrag zum Klimaschutz. Gerade in Hinblick auf die oftmals kritisierte Umweltverschmutzung durch den alpinen Skibetrieb, stellt der Alpenverein ein Kontrastprogramm dar. Denn besonders der energieeffiziente Hüttenbetrieb soll forciert werden. Das Siegel wird jedoch nur verliehen, wenn folgende Grundvoraussetzungen erfüllt werden:

1. Umwelt- und energiebewusstes Wirtschaften

2. Neuanschaffungen nach ökologischen Innovationen

3. Identifizierung mit den Richtlinien des Alpenvereins

Hütten, die diese Kriterien erfüllen, erhalten vom Österreichischen Alpenverein, dem Deutschen Alpenverein und dem Alpenverein Südtirol das Umweltgütesiegel.

Fazit – Das Angebot für ökologische Urlaubsziele wächst

Fahrrad statt Mietwagen im Urlaub

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Inzwischen ist das ökologische Reisen fast weltweit möglich. Früher sprachen mehrere Argumente gegen die Möglichkeit, umweltbewusst zu reisen. Heute sind diese größtenteils widerlegt. Zum einen wurden häufig die Unterkünfte kritisiert, da sich diese selten an die Auflagen hielten. Für umweltbewusste Urlauber sind diese inzwischen jedoch durch verschiedene Siegel gekennzeichnet, sodass es möglich ist, lediglich die Anbieter auszuwählen, die die Umwelt unterstützen. Auch bei Flugreisen wird der Umweltschutz mittlerweile respektiert. So können Flugreisende ihren persönlichen Fußabdruck verringern, indem sie ihren eigenen CO2-Verbrauch berechnen und eine entsprechende Summe in die Förderung von Projekten, die die Einsparung von CO2 forcieren, spenden. Bei der atmosfair können Fluggäste also ihren eigenen Flug kompensieren. Denn der Flugverkehr hat weiterhin einen großen Einfluss auf das Klima. Wenn möglich sollte das Fliegen daher vermieden und eine kürzere Anreisestrecke gewählt werden. Auch vor Ort können die Emissionen verringert werden, indem Strecken entweder zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden.

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