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Unwort des Jahres 2001

Das einschneidendste Ereignis des Jahres 2001 hinterließ auch in unserem Sprachgebrauch deutliche Spuren: Nachdem “der 11. September bereits zum Wort des Jahres gewählt wurde, stand auch das Unwort in direktem Zusammenhang mit den Terroranschlägen in den USA und dem Kampf gegen das Taliban-Regime. Die Fachjury kürte “Gotteskrieger zum Unwort des Jahres 2001. Die Wissenschaftler begründeten ihre Entscheidung damit, dass “kein Glaube an einen Gott gleich welcher Religion einen Krieg oder gar Terroranschlag rechtfertigen könne. An die zweite Stelle setzte die Jury den Ausdruck “Kreuzzug, mit dem die militärischen Vergeltungen propagandistisch umschrieben wurden. Dahinter folgte die “extrem verharmlosende Benennung Osama Bin Ladens als “Topterrorist. Mit der Rüge von sprachlichen Missgriffen will die Fachjury “mehr sachliche Angemessenheit und Humanität im öffentlichen Sprachgebrauch durchsetzen.

Die Auswahlkriterien

Das Unwort des Jahres wurde bereits zum elften Mal ermittelt, rund 1400 Zuschriften mit insgesamt 727 Vorschlägen gingen ein. Um in die engere Auswahl zu kommen, muss ein aktueller Begriff aus dem vergangenen Jahr eine “gewisse öffentliche Bedeutung erzielt haben. Die inhaltlichen Kriterien beziehen sich auf grobe sachliche Verfehlungen, Geschmacklosigkeiten, Verletzungen der Menschenwürde sowie semantische Unsinnigkeiten. Die vorgeschlagenen Ausdrücke und Formulierungen können aus allen Bereichen kommen, gewünscht ist nur eine Quellenangabe.

Jedes Mitglied der Sprachgemeinschaft kann das ganze Jahr über Vorschläge über sprachliche Verfehlungen einreichen. Jeden Herbst läutet die Jury mit einem öffentlichen Aufruf die heiße Sammelphase ein. Ausschlaggebend für die Auswahl sind nur inhaltliche Kriterien. Wie oft ein Vorschlag genannt wurde hat keinen Einfluss auf die Entscheidung.

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