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Venustransit am 8. Juni. 2004: Das Programm

Der Venustransit ist ein Phänomen, das wesentlich seltener als eine Sonnen- oder Mondfinsternis auftritt. Maximal zweimal in jedem Jahrhundert kann man das Naturschauspiel bewundern und im 20. Jahrhundert musste man sogar ganz darauf verzichten. Und so wird auch dieser Venustransit eine Premiere für alle lebenden Astronomen, die lediglich auf eine Wiederholung zu Lebzeiten, nämlich am 05.06.2012, hoffen können.

Dirk Soltau

Spät entdeckt

Erst seit knapp vierhundert Jahren wissen wir, dass die Venus manchmal vor der Sonnenscheibe stehen kann. Seitdem ist ein solcher „Venusdurchgang“ erst sechsmal vorgekommen und erst fünfmal wurde er beobachtet beim ersten Mal, 1631, war die Sonne in Europa noch nicht aufgegangen, als es passierte.

Anfang des achtzehnten Jahrhunderts erkannte man den besonderen wissenschaftlichen Wert des Ereignisses: Es erlaubt, die Entfernung zwischen der Erde und der Sonne mit großer Genauigkeit zu vermessen. Seitdem wurden alle Venusdurchgänge von Astronomen genau beobachtet.

Die Auswertung aller Beobachtungen zwischen 1761 und 1882 brachte endlich den ersehnten Wert: Der mittlere Abstand zwischen Erde und Sonne ergab sich zu 149,59 Millionen Kilometer.

Der Venusdurchgang am 8. Juni 2004 hat eine andere Bedeutung. Er ist ein Event. Eine noch nie da gewesene Zahl von Menschen wird zum Himmel schauen und sich an dem seltenen Schauspiel erfreuen. Tausende werde die Beobachtungen der Astronomen des achtzehnten und des neunzehnten Jahrhunderts nachvollziehen und sich damit die Größe unseres Sonnensystems verdeutlichen. Und viele werden sich an der spannenden und manchmal skurrilen Geschichte der Venusdurchgänge erfreuen.

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