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Wahrscheinlichkeiten: So beeinflussen sie fast alles in unserem Leben

Das Thema der Wahrscheinlichkeiten springt dem Zufall immer wieder mitten auf die Füße. Denn während es völlig zufällig ist, dass ein Vogel auf völlig freier Flur das einzige abgestellte Auto als Örtlichkeit der Erleichterung betrachtet, ist es sehr wahrscheinlich, dass dies geschieht, wenn das Auto mitten unter einem hoch vogelfrequentierten Baum abgestellt wird. Aber auch in anderen Bereichen ist das Wahrscheinlichkeitsprinzip ein deutlicher Indikator, der uns teils eine Warnung sein sollte, in anderen Fällen aber auch beste Chancen ermöglicht. Dieser Artikel schaut sich einige Bereiche genauer an und erklärt, wie mit dem Prinzip umgegangen werden kann.

Mit einer guten Ausbildung lässt sich die Chance auf einen guten beruf erhöhen - eine Garantie gibt es allerdings nicht.

pixabay.com, klimkin (CC0-Lizenz)

Gesundheitsvorsorge

In diesem Bereich offenbart sich das Wahrscheinlichkeitsprinzip besonders deutlich, und zwar in mehreren Bereichen:

  • Vorbelastung – hier besteht die Wahrscheinlichkeit aus der genetischen Vorbelastung der Familie. Litten die Eltern und Großeltern bereits an Diabetes, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Kinder daran erkranken. Ärzte fragen daher immer wieder nach familiären Vorbelastungen, denn auch im Bereich der Krebserkrankungen, Allergien oder Herzkrankheiten steigt die Wahrscheinlichkeit mit dem Vorhandensein der Krankheiten im engsten Familienkreis an.
  • Lebensweise – ebenso erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, durch eine ungesunde Lebensweise. Wer, überspitzt gesagt, seit dem jungen Erwachsenenalter täglich eine Flasche Korn trinkt, dazu zwei Schachteln Zigaretten raucht und Gemüse ausschließlich in Form von Pommes oder den Zwiebeln auf dem Döner kennt, erhöht die eigene Wahrscheinlichkeit, sich nicht über die Höhe der eigenen Rente beklagen zu müssen, massiv. Auf der anderen Seite wird das Risiko von Erkrankungen durch eine gesunde Lebensweise gesenkt.

Im gesundheitlichen Bereich darf die Wahrscheinlichkeit aber niemals mit der Gewissheit verwechselt werden. Selbst mit familiärer Vorbelastung und einer massiv ungesunden Lebensweise erreichen viele Menschen ein relativ hohes Lebensalter, während gesund lebende Personen früher sterben können. Dennoch hat es hier jeder selbst in der Hand, die Wahrscheinlichkeit in positiver Weise zu erhöhen und das eigene persönliche Lebensziel zu erreichen.

Ausbildung

Mit einer guten Ausbildung kommt man im Leben weiter. Diese Wahrscheinlichkeit ist durchaus eine Wahrheit, denn wer eine gute Schulausbildung genießt, eine solide Ausbildung absolviert oder studiert, der hat später weitaus bessere Chancen. Wobei es keine Garantie gibt und auch die Ausbildung über die Chancen entscheidet:

  • Berufszukunft – vermutlich werden etliche Berufe im Zuge der Industrie 4.0 und der fortschreitenden Digitalisierung wegfallen. Wer sich heute also für einen dieser Berufe entscheidet, der muss damit rechnen, zumindest umschulen zu müssen. Ein Beispiel können diejenigen sein, die vor zehn Jahren noch eine Ausbildung im Bergbau machten und einen Zweig wählten, der nicht woanders auszuüben ist. Während die Mechatroniker in der Regel woanders unterkommen, sind reine Bergarbeiter nur schwer umzusiedeln.
  • Berufswahl – wer »bessere Chancen« mit einem guten Gehalt verbindet, der muss auch schon mit der Berufswahl den Grundstein legen. Es gibt schlichtweg Berufe, die in nur sehr wenigen Fällen ein gutes Einkommen garantieren. Wer liebend gerne kocht und Berufskoch werden möchte, der wird einzig dann sehr gut verdienen, wenn er es zum Spitzenkoch schafft.

Eine absolute Garantie kann es in beruflicher Hinsicht nie geben, da niemand weiß, wie sich die Wirtschaft entwickelt. Zudem lässt das Wahrscheinlichkeitsprinzip in diesem Fall die persönlichen Schwachstellen aus: Viele gut ausgebildete Menschen werden berufsunfähig oder können ihren gelernten Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben. Die einst gute Ausbildung hilft nun also nicht mehr weiter.

Spiele

Auf das Spielen trifft das Wahrscheinlichkeitsprinzip neben anderen Punkten ebenfalls zu. Wobei hier speziell die Form des Spielens zu unterscheiden ist:

  • Mannschaftssport – ohne eine große Leistungsspanne zwischen dem Favoriten und dem Gegner ist die Wahrscheinlichkeit, sicher das Spiel zu gewinnen, schlichtweg gering. Gerade beim Mannschaftssport kommt es immer auf das ganze Team an.
  • Einzelsport – Tennis, Golf, aber auch Schach sind Sportarten, wo durchaus gesagt werden kann, wer mit hoher Wahrscheinlichkeit gewinnt. Zugleich hat der selbst Spielende den Ausgang auch selbst in der Hand. Wer am Tag des Schachturniers unter Migräne leidet, wird niemals die Konzentration aufbringen können, wie an anderen Tagen.

Eine andere Form des Spiels ist das Glücksspiel. Hier sind die Wahrscheinlichkeiten, zumindest den bisherigen Einsatz bis zum Zeitpunkt des Gewinns reinzuholen, je nach Spielvariante größer oder geringer. Die besten Online Casinos in Deutschland stellen dabei faire Gewinnchancen zur Verfügung.

Das klassische Lottospiel oder der Eurojackpot sind zwei weitere Beispiele, wobei hier einzig der Jackpot berücksichtigt werden darf. Die Kleingewinne sind weitaus häufiger und relativieren den Einsatz zumindest im Ansatz. Und beim klassischen Glücksspiel lässt sich die Wahrscheinlichkeit sogar beeinflussen:

  • Wahl des Spiels – Gambler sollten die Spiele wählen, die sie nicht nur mögen, sondern auch beherrschen. Umso besser jemand ein Spiel – gerade die Kartenspiele – beherrscht, desto höher ist die Siegeschance. Automatenspiele und Roulette hingegen sind klassische Glücksspiele, wo die Wahrscheinlichkeit ein reiner Zufall ist.
  • Einfache Spiele – es gibt einfache Glücksspiele, bei der die Wahrscheinlichkeit sogar von Laien gut zu erhöhen ist. Das sind gerade Sportwetten, denn hier gibt es nicht viele Auswahloptionen. Beim Fußball kann ein Spiel nur auf drei Weisen ausgehen, zumindest, wenn nach dem 1-0-1-Prinzip gewettet wird. Und selbst den Ausgang eines Pferderennens kann ein Laie nach kurzer Recherche vermuten. Rennt ein Pferd dem Feld seit Monaten davon und ist es gerade fit und läuft bei dem Wetter gerne, ist die Wahrscheinlichkeit des Gewinns relativ hoch.

Natürlich kann auch die leichteste Sportwette mit einer geringen Wahrscheinlichkeitsquote einhergehen. Das trifft gerade auf Ergebniswetten zu, bei denen das echte Spielergebnis genannt werden muss. Wer im Freundeskreis einmal zur Weltmeisterschaft getippt hat und dabei die Ergebnisse voraussagen musste, weiß, wie selten die Teams genau die Tore schießen, die man selbst getippt hat.

Durch gesunde Ernährung senken wir die Wahrscheinlichkeit für schwere Krankheiten - trotzdem gibt es keine Garantie für Gesundheit.

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Fazit - die Wahrscheinlichkeit ist kein Zufall und keine Gewissheit

Das Wahrscheinlichkeitsprinzip trifft uns täglich im Alltag. Der Schirm liegt zu Hause, natürlich beginnt es zu regnen. Das Auto geht kaputt, wenn ohnehin gerade kaum Geld da ist. Dieser Variante wird gerne als Murphys Gesetz bezeichnet und trifft nicht auf die Wahrscheinlichkeiten zu, die tatsächlich zu beeinflussen sind. Gerade im Gesundheits- und Jobbereich lässt sich die Wahrscheinlichkeit positiv beeinflussen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dies ist sogar beim Glücksspiel mitunter so, denn wer Spiele spielt, die gut gekonnt werden oder wer Sportwetten aussucht, die nur wenige Optionen bieten, steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn an.

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