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Wann lohnt ein Versicherungswechsel?

Nachlässe, Rabatte, Konditionen – wer sich mit seiner Autoversicherung beschäftigt, steckt schnell in einem verwirrenden Zahlendschungel. Die Branche tut einiges dafür, um ihren Kunden den Versicherungswechsel so schwer wie möglich zu machen – und wer allein nach dem Preis geht, tappt nicht selten in die Leistungsfalle. Doch woran soll man sich bei einem geplanten Versicherungswechsel orientieren?
wissen.de-Autor Dr. Kai Jürgens, Nov. 2012

Notrufsäule
Fotolia.com/Holger Buse

Grundsätzlich – und das ist ja in jedem Fall eine gute Nachricht – kann man seinen Versicherungsschutz zum Ende des Versicherungsjahres beenden. Meist handelt es sich hierbei um den 31. Dezember. Da ein Monat Kündigungsfrist besteht, muss das entsprechende Schreiben bis zum 30. November beim Versicherer vorliegen; ein paar Tage früher können nicht schaden. Wer per Einschreiben mit Rückschein verschickt, hat die Sicherheit, dass die Nachricht in jedem Fall angekommen ist. Bei diesem Vorgang handelt es sich um eine ordentliche Kündigung. Im ersten Versicherungsjahr ist sie allerdings nicht zu empfehlen, da dann ein teurerer Tarif in Rechnung gestellt werden kann. Nach Neuzulassung, Fahrzeugwechsel, Schadensfall und Beitragserhöhung besteht zudem ein Sonderkündigungsrecht, das sich ebenfalls zum Versicherungswechsel nutzten lässt.

Unfallfahrzeuge werden abgeschleppt
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Versicherungswechsel? Erst mal vergleichen!

Das Problem besteht jedoch nicht darin, den bisherigen Versicherer zu verlassen. Aufgrund einer Vielzahl von Tarifen und ihren variantenreichen Ausgestaltungsmöglichkeiten wird es jedem Autofahrer sehr schwer gemacht, sich für eine neue Versicherung zu entscheiden. Vergünstigungen für unfallfreies Fahren zum Beispiel sind allgemein üblich, aber wie sieht es mit den Bedingungen aus? Gibt es zum Beispiel Einschränkungen wie jene, dass nur der Halter das Fahrzeug fahren darf? Wird die Anzahl der Kilometer begrenzt? Für einen Versicherungswechsel sprechen oft Lockangebote wie Sonderkonditionen für Fahranfänger oder bestimmte Berufsstände, sofern man diesen angehört. Hier lohnt es sich, die Bedingungen genau zu prüfen und mit anderen Anbietern zu vergleichen. Der günstigste Tarif nützt nämlich wenig, wenn im Fall der Fälle der Leistungskatalog nicht greift.

Autopanne
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Grundsätzlich helfen Versicherungsvergleiche per Tarifrechner im Internet. Die Ausgestaltung des Kaskoschutzes hat in erster Linie mit der individuellen Lage zu tun. Es geht um die Frage, wer – und auf Basis welcher konkreten Erfahrungen – fährt, wie alt oder wertvoll der Wagen ist und wie der persönliche Fahrstil aussieht. (Tipp: Im Hinblick auf Fahrgewohnheiten Partnerin oder Partner befragen!) Bei der Haftpflicht sollte hingegen grundsätzlich die höchstmögliche Deckungssumme gewählt werden. Es gibt übrigens auch gute Gründe, am Altvertrag festzuhalten. Durch die Unisexregelung beispielsweise fallen Neuabschlüsse für junge Frauen, die von der bisherigen Regelung begünstigt wurden, unter Umständen teurer aus. Ob sich der Versicherungswechsel lohnt, ist ohnehin von Einzelfall zu Einzelfall verschieden. Grundsätzlich aber gilt, erst bei einer neuen Versicherung zu unterschreiben und danach die alte zu kündigen. Schließlich geht es um Ihren Schutz – und den Ihrer Mitfahrer.

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