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Warum bauen Biber Staudämme?

Um sich vor Feinden zu schützen, die bei sinkendem Wasserstand in ihre Baue eindringen könnten, und um im Winter von ihren unter Wasser versteckten Holzvorräten zehren zu können, legen Biber nach Möglichkeit Stauseen an. Dazu fällen sie Stämme von bis zu 20 Zentimetern Durchmesser, wobei sie aber die Fallrichtung nicht bewusst beeinflussen, wie immer behauptet wird. Vielmehr stürzen die Bäume meist ins Wasser, weil sie auf dieser Seite, wegen der stärkeren Entwicklung der Äste, schwerer sind. Um das Wasser zu stauen, stecken sie Stämme, Äste und Zweige in den Grund eines Bachlaufs und befestigen dieses Gerüst mit Steinen, Schlamm, Schilf und Ähnlichem. Für einen zehn Meter langen Staudamm benötigt eine Biberfamilie etwa eine Woche.

Diese Gebilde, die über Generationen immer wieder repariert und ausgebaut werden, können drei Meter hoch und mehrere hundert Meter lang werden und damit die Landschaft entscheidend prägen. Während man früher vor allem Schäden sah, die durch die Überflutung von Straßen und Eisenbahnstrecken oder Land- und Forstwirtschaftsflächen entstanden, hat man inzwischen - nicht zuletzt durch die gehäuften Flutkatastrophen - begriffen, dass die Biberarchitektur durch Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit und eine Vielzahl an Staubecken das Wasser reinigt, die Erosion reduziert, Hochwasser bindet und die Artenvielfalt fördert.

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