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Warum klappt der Wintersport?

Birgit Bender

In jedem Winter erwartest du sicher sehnsüchtig den ersten Schnee. Dann holst du deinen Schlitten oder die Skier aus dem Schuppen. Und schon saust du den nächsten Hang hinunter. Doch hast du dich schon mal gefragt, wieso Skier und Schlitten den schneebedeckten Hang überhaupt hinunter gleiten? Finde es selbst heraus!

 

Du brauchst:

  • ein Tablett

  • Eiswürfel

  • Bauklötze

 

Die Schwerkraft gibt den Schwung

Klar, Schwerkraft ist dir ein Begriff. Könntest du ihn auch erklären? Die Massenanziehung oder Gravitation ist die Kraft, mit der sich Körper untereinander anziehen. Diese Anziehungskraft der Erde nennt man auch Schwerkraft. Durch die Schwerkraft bekommen Gegenstände auf der Erde Gewicht.

 

Das merkst du beispielsweise schmerzlich, wenn dir ein Hammer auf den Fuß fällt.

Beim Wintersport wie Skifahren oder Rodeln nutzt du die Schwerkraft aus. Denn je steiler der schneebedeckte Hang ist, desto schneller wird die Fahrt.

 

Diesen Effekt kannst du sogar in deinem Zimmer mit einem Bauklotz und einem Tablett ausprobieren: Lege den Bauklotz auf das Tablett am Boden. Hebe langsam eine Seite des Tabletts an. Der Bauklotz rutscht der Schwerkraft folgend langsam nach unten. Teste das mehrmals. Folgendes passiert: Je steiler du das Tablett anhebst, desto schneller rutscht der Bauklotz. Genauso ergeht es dir auf dem Schlitten beim Rodeln. 

    

Warum brauchst du Schnee? 

Die Schwerkraft verleiht dir also den nötigen Schwung. Dennoch brauchst du zum Ski- oder Schlittenfahren auch noch Schnee. Warum? Wenn du einen Hang hinunter fährst, bildet sich zwischen den Skiern oder den Schlittenkufen und der Schneedecke ein dünner Wasserfilm.

 

Bei den Skiern entsteht durch Reibung Wärme. Durch die Reibungswärme schmilzt etwas Schnee zu einem Wasserfilm, auf dem du gleitest. Du fährst sozusagen auf Wasser Ski. Dein Körpergewicht übt außerdem Druck aus und verstärkt das Ganze noch. Auch beim Schlitten spielt der Druck der Kufen eine große Rolle. Er lässt den Schnee direkt zu einem Wasserfilm schmelzen.

 

Probier das mal aus: Lege ein paar Eiswürfel auf ein Tablett. Lege als unterschiedlich schwere Gewichte verschieden große Bauklötze auf diese Eiswürfel. Beobachte, in welcher Reihenfolge die Eiswürfel schmelzen. Der Eiswürfel mit dem schwersten Gewicht wird durch den großen Druck zuerst geschmolzen sein, der mit dem kleinsten Gewicht natürlich zuletzt.

 

Schlittschuhlauf und Co. 

Jetzt weißt du, wie dein Wintersport funktioniert: Schwerkraft, Reibung und Druck machen’s möglich. Auch beim Schlittschuh fahren entsteht durch den Druck der Kufen auf dem Eis ein dünner Wasserfilm, auf dem du so schön gleiten kannst.

 

Und auch andere Wintersportler nutzen das Wissen um diese Effekte: Bobfahrer tragen beispielsweise bis zu 13 Kilogramm schwere Bleiwesten, um einen stärkeren Druck auf die Bahn zu bekommen und so an Geschwindigkeit zu gewinnen.

 

Die Curlingspieler wiederum kehren eifrig mit dem Besen, um die Reibung zu erhöhen, damit ihr flachrunder Spielstein sein Ziel auf der Eisbahn erreicht.

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