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Was für ein Selfie-Typ bin ich?

Einmal lächeln und ins Handy schauen und schon ist wieder ein Selfie gemacht. Längst tummeln sich diese Selbstportraits im Netz überall. Aber warum machen wir eigentlich Selfies? Wie sich jetzt zeigt, steckt keineswegs immer nur Narzissmus dahinter. Stattdessen gibt es mehrere verschiedene Typen von Selfie-Knipsern. Zu welchem gehören Sie?
NPO, 25.01.2016

Ich knipse, als bin ich. Viele Menschen nutzen Selfies um ihr Leben zu dokumentieren, sich in der Runde von Freunden zu fotografieren, um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu zementieren.

Credit Nate Edwards / BYU Photo

Ob im Urlaub, bei der Party oder einfach zuhause: Mal eben das Handy gezückt, ein Foto gemacht und fertig. Schon kann das neueste Selbstportrait in meinen Social Media Account hochgeladen werden. Selfies boomen nach wie vor, immer wieder angeheizt durch neue Trends und Selfiesorten – vom Duckface über das Belfie, das nur die Brustpartie zeigt, bis hin zum "Bedstagram", dem Selbstportrait direkt nach dem Aufwachen.

Sind wir alle bloß Narzissten?

Aber egal in welche Lage wir ein Selfie machen  - warum tun wir das eigentlich? Die gängige Antwort darauf war bisher meist: Eitelkeit und Narzissmus. Demnach werden die meisten Selfies gepostet, um bei den Followern und Freunden zu punkten, sich selbst zu vermarkten und seine eigene Attraktivität zu zeigen. Aber stimmt das auch?

Gleich mehrere Forschergruppen sind inzwischen der Frage nach dem "Warum" der Selfies auf den Grund gegangen – mit überraschendem Ergebnis. Denn entgegen landläufiger Annahme ist die bloße Eitelkeit und Selbstdarstellung nur bei einer Minderheit der einzige Beweggrund. Bei fast 90 Prozent der Selbstportraits steckt deutlich mehr dahinter, wie Steven Holiday von der Texas Tech University und seine Kollegen herausfanden. In einer Analyse von tausenden von Selfies auf Social Media Seiten haben sie drei große Typen von Selfie-Machern identifiziert.

Der NASA-Astronaut Scott Kelly machte während seines Aufenthalts in der internationalen Raumstation viele Selfies – er ist ein klassischer Autobiograph-Typ.

NASA / Public Domain

Der Autobiograph

Dieser Selfie-Typ macht die Selbstportraits vor allem, um wichtige Ereignisse aus seinem Leben festzuhalten – einer Reise, ein Familienfest oder einfach ein besonders schönes Erlebnis. Oft sind in solchen Selfies auch andere Menschen, Sehenswürdigkeiten oder sonstige für die Situation kennzeichnende Dinge zu sehen.

Ein typisches Beispiel für diesen Typ sind die Selfies des NASA-Astronauten Scott Kelly. Er hielt mit ihnen seine Erlebnisse auf der internationalen Raumstation ISS fest, auf der er ein Jahr lang lebte und arbeitete. Ihm ging es dabei nicht um sein Aussehen oder eine Propaganda in eigener Sache, sondern schlicht darum, diese außergewöhnliche Situation in Bildern festzuhalten – und durch diese Selfies sein Erlebnis mit anderen zu teilen.

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