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Was geht am Casual Friday?

In Flip-Flops ins Büro? Zum Meeting in Jogging-Hose? Darf es denn wenigstens am so genannten „Casual Friday” derart lässig zugehen? Schließlich wird am letzten Tag einer oft anstrengenden Arbeitswoche in Sachen Kleidung durchaus ein Auge zugedrückt. Was allerdings noch lange nicht bedeutet, dass man einen textilen Freifahrtschein hat. Erlaubt ist eben nicht, was gefällt, auch wenn „casual“ so viel heißt wie „frei“ und „bequem“.
von wissen.de-Autorin Sylvie-Sophie Schindler

Anzug fällt vom Himmel
istockphoto.com/PeskyMonkey
Der Trend, der seinen Ursprung im Amerika der späten 1950er Jahre hat, ist inzwischen ohnehin rückläufig. Immer mehr Unternehmen legen wieder Wert darauf, dass sich ihre Mitarbeiter auch am Freitag an den üblichen Dresscode halten. Was einerseits daran liegt, dass man auf dem Job-Parkett wieder grundsätzlich mehr auf richtigen Benimm achtet, national wie international. Und andererseits damit zu tun hat, dass vielerorts der Begriff Freizeitkleidung zu großzügig interpretiert wurde. Oder anders gesagt: Viele wagten sich an den Schreibtisch, wie sie sonst nur zum Sport oder zu einem Ausflug antreten. So aber war das noch nie gedacht. Eine gewisse Eleganz, ein gewisser Stil, wird auch am „Casual Friday“ erwartet. Wer also einen Arbeitsplatz hat, an dem freitags die Kleiderordnung weiterhin gelockert wird, der sollte sich an folgende Spielregeln halten:

Grundsätzlich gilt: Was man trägt, sollte nach Büro aussehen. Die Jeans im Zweifelsfall lieber im Kleiderschrank lassen. Wer sich trotzdem dafür entscheidet, sollte auf keinen Fall eine Jeans wählen, die abgewetzte Stellen oder gar Löcher hat. Auch die Kombination ist entscheidend, also Jackett oder Blazer dazu wählen und geschlossene Halbschuhe, niemals Sneaker oder Flip-Flops – ohnehin ein No-Go. Hände weg auch von T-Shirts. Shorts sind ebenfalls tabu. Kleider – mit Ärmeln- und Anzüge aus Leinenstoff hingegen sind erlaubt, an den restlichen Tagen allerdings sind sie wegen ihrer Knittereigenschaft nicht gerne gesehen.

Herren: Auf Krawatte darf verzichtet werden. Und auch auf das Hemd. Alternativ möglich: Poloshirt oder Rollkragenpullover. Sakko bleibt obligat. Eine erlaubte Variante, mit gewissem Retro-Chic, ist der Cordanzug. In Sachen Schuhe sind ausnahmsweise Brauntöne erlaubt, sonst aber gilt weiterhin das Motto „No Brown in Town“. Wer europaweit Geschäfte macht, der passt sich am besten an hiesige Gepflogenheiten an. In Italien und Frankreich beispielsweise verzichten die Männer meist auf das Jackett und hängen sich einen Pulli locker um die Schultern.

Damen: Auf keinen Fall mehr Haut zeigen als sonst. Heißt: Spaghetti-Träger, Mini-Röcke und großzügigere Ausschnitte sind auch am „Casual Friday“ nichts fürs Büro. Auch Leggings und Flip-Flops haben hier nichts zu suchen. Die Schuhe sollten vorne immer geschlossen sein, gegen Sling-Pumps ist nichts einzuwenden. Die Stilrichtung bleibt klassisch. Bei Kostüm oder Hosenanzug kann der Blazer weggelassen werden. Möglich ist auch, stattdessen eine schicke Strickjacke zu tragen. T-Shirt, eigentlich tabu, kann einzig von Frauen getragen werden, allerdings nur in Kombination mit Rock und Blazer.

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