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Was ist Reselling und wie funktioniert es?

Immer häufiger hört man von Leuten, die sich als Reseller etwas dazuverdienen oder die das Reselling gar zu ihrem Hauptberuf machen. So ganz klar ist vielen nicht, was damit eigentlich gemeint ist. Was macht man als Reseller genau, wie lukrativ ist das Geschäft und wie kann man selbst ein Reseller werden?

Geld verdienen mit Reselling – wie geht das? Und was ist Reselling eigentlich?

unsplash.com, Christian Dubovan

Reselling – Was bedeutet das?

Zunächst einmal bedeutet Reselling, wenn man es aus dem Englischen direkt übersetzt, einfach nur „Wiederverkaufen“. Ein Reseller ist damit jemand, der Waren ankauft, um sie anschließend teurer weiterzuverkaufen und damit Gewinn zu machen. Ein einfacher Händler also? Nicht ganz.

Denn die meisten, die sich heute als Reseller verstehen und die auch so bezeichnet werden, haben sich heute auf eine ganz bestimmte Art von Geschäft spezialisiert. Sie kaufen nicht etwa die gleichen Waren zu den gleichen Preisen ein, wie dies etwa herkömmliche Ladengeschäfte oder Onlineshops tun.

Vielmehr suchen sie sich eine oder mehrere Nischen, in denen sie tätig werden und legen den Fokus dabei meist auf besondere Produkte. Diese Produkte können beispielsweise in limitierter Stückzahl verfügbar, nur eine bestimmte Zeit erhältlich oder unter erschwerten Bedingungen zu bekommen sein.

Eine derzeit sehr beliebte Nische sind „Spielwaren“. Obwohl bereits etliche Reseller in dieser Nische aktiv sind, kann es sich immer noch lohnen, hier aktiv zu werden. Denn Spielwaren beschränken sich längst nicht mehr auf die Altersgruppe der Kinder. Gerade etwa Spielkarten, aber auch Actionfiguren und Klemmbausteine sind seit vielen Jahren auch ein Thema für unzählige Erwachsene. Sie entdecken ihre Kindheit neu oder haben nie aufgehört, sich an guten Spielwaren zu erfreuen. Eine echte Chance für Reseller!

Ein Gewerbe anmelden als Reseller

Reseller haben eine Gewinnabsicht, denn sie möchten ihre Produkte teurer wiederverkaufen, als sie diese eingekauft haben. Das bedeutet, dass Reseller auch ein Gewerbe anmelden sollten. Es gibt zwar keine bestimmte Grenze an Einnahmen, ab der ein Gewerbe pflichtmäßig anzumelden ist. Allerdings muss jeder, der „gewerblich tätig werden möchte“ ein Gewerbe anmelden. Es spielt dann keine Rolle, ob mit diesem Gewerbe im Jahr 50 Euro oder 50.000 Euro erwirtschaftet werden.

Sobald beispielsweise mehrere originalverpackte Produkte des gleichen Typs verkauft werden, besteht die Chance, dass das Finanzamt hellhörig wird. Um Strafzahlungen zu vermeiden oder in Schwierigkeiten zu geraten, sollte ein Gewerbe also unbedingt angemeldet werden. Dies geschieht bei der eigenen Gemeinde, ist recht unkompliziert und die Kosten dafür bewegen sich meist auch nur zwischen 10 und 40 Euro.

Wer mit vielen Produkten handelt, muss die Übersicht behalten.

unsplash.com, Campaign Creators

Reselling – Mehr als nur An- und Verkauf

Das Handeln mit diversen schönen Produkten und das Geldverdienen mit ihnen übt gerade auf viele junge Leute einen enormen Reiz aus. Zahlreich sind die Vorbilder, die auch in den sozialen Medien, wie YouTube und Instagram unterwegs sind und die von einem guten Leben berichten, dass sie sich mit dem Reselling aufbauen konnten. Oft denken Einsteiger ins Reselling dabei aber nicht daran, dass Reselling weit mehr bedeutet, als Waren an- und wieder weiterzuverkaufen. Die Gewerbeanmeldung ist sicherlich noch die einfachste erste Hürde.

Denn zunächst einmal braucht es ein gewisses Kapital. Die ersten Produkte kosten Geld und können mitunter nicht direkt weiterverkauft werden. Man muss es sich leisten können, zunächst einmal Geld auszugeben und erst nach und nach – mitunter über Monate oder gar Jahre hinweg – ins Plus zu kommen. So läuft es jedenfalls oft, wenn das Reselling hauptberuflich betrieben werden soll.

Wer mit vielen Produkten handelt, muss die Übersicht behalten. Buchhaltung ist ein Bereich, an dem Reseller nicht selten scheitern. Es ist wichtig, sich mit allen Vorgängen, die das Vermögen des Unternehmens betreffen, zu beschäftigen. Dazu gehören neben den Einnahmen und Umsatzerlösen etwa auch Materialaufwendungen, Abschreibungen und beispielsweise Mietausgaben für Lagerräume und ein Büro.

Hinzu kommen weitere diverse Aspekte, mit denen sich Reseller befassen müssen. So gibt es im Bereich der Spielwaren etwa Produkte, die für Kinder gefährlich werden können. Wer auf schlechtes Kundenfeedback erschütterter Eltern verzichten möchte oder moralisch-ethisch derlei gefährliches Spielzeug von sich aus nicht vertreiben will, muss seine Einkäufe mitunter anpassen und auf Gewinne verzichten. Derlei Probleme und Einschränkungen sind als Reseller keine Seltenheit und müssen mitbedacht werden.

Spielwaren sind ein kleiner, aber wichtiger Bereich des Resellings.

unsplash.com, Dmitry Mashkin

Welche Produkte eignen sich fürs Reselling

Wie bereits erwähnt eignen sich Spielwaren derzeit enorm als Produkte fürs Reselling. Innerhalb der Spielwaren kann sich dann zudem auf eine oder mehrere folgender Produktkategorien konzentriert werden:

  • Spielkarten
  • Lego
  • Andere Klemmbausteine
  • Videospiele
  • Spielkonsolen
  • Merchandise rund um Videospiele
  • Actionfiguren
  • Eisenbahnen und Zubehör

Doch Spielwaren sind natürlich nur ein kleiner Bereich des Resellings. Folgende andere Nischen können beispielsweise ebenfalls lukrativ sein:

  • Sneaker
  • Markenkleidung
  • Autoteile
  • Handys
  • Computer und Zubehör
  • Andere Elektrowaren
  • Musikinstrumente
  • Kunst
  • Möbel
  • Dekorationsobjekte
  • Sammelwaren jeglicher Art

Wertvolle Tipps für Neueinsteiger

Selbst mit einem guten Gespür für die richtigen Waren verkaufen diese sich natürlich nicht von alleine. Bleiben wir beim Beispiel der Spielwaren, da sich hier am besten illustrieren lässt, auf was es beim erfolgreichen Reselling ankommt. Wir haben einige Tipps zusammengetragen, die einen Eindruck davon geben, wie das Reselling erfolgreich werden kann und die zudem direkt umgesetzt werden können.

  • Grundsätzlich eignen sich zum Resellen am besten Produkte, die – zumindest zeitweise – deutlich stärker nachgefragt werden, als sie verfügbar sind.
  • Sowohl bei Klemmbausteinen (insbesondere bei Lego) als auch etwa bei Spielkarten ist es wichtig, früh die richtigen Produkte zu ergattern. Dafür gilt es, genau informiert zu sein, bei welchen Shops welche Produkte wann erscheinen. Diese Shops gilt es am Tag des Erscheinens der Produkte abzuklappern und früh genug zuzuschlagen.
  • Legosets sind kurz nach dem Release meist direkt teurer wiederzuverkaufen, wenn sie bei den offiziellen Shops nicht mehr erhältlich sind. Nach und nach werden sie aber wieder verfügbar. Wer Sets nicht direkt wieder verkauft, muss sie also mitunter mehrere Monate oder gar Jahre lagern, um Gewinne erzielen zu können. Das muss in die Planung miteinberechnet werden.
  • Egal ob Lego oder andere Produkte – sie alle wollen professionell gelagert werden. Es braucht dafür ein Lager, in dem alles Platz findet, ohne Schäden zu nehmen. Wichtig ist dafür vor allem, dass richtig gestapelt, bzw. in Regale eingeräumt wird, dass keine Feuchtigkeit an die Waren gelangt und dass sie vor UV-Licht geschützt sind.
  • Nichts steigert den Umsatz eines Resellers mehr als ein guter Ruf. Seien es Bewertungen auf Plattformen wie eBay und eBay-Kleinanzeigen oder Verkäufe bei Cardmarket.com und ähnlichem. Reseller sollten also ihre Käufer um positive Bewertungen bitten und immer auf sicheren und schnellen Versand der Waren achten, um solche Bewertungen auch wirklich zu erhalten.

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