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Wechsel der Handynummer - worauf wir achten sollten

Dass wir alle persönlichen Daten löschen, wenn wir ein altes Handy verkaufen, ist logisch. Doch wie sieht das eigentlich aus, wenn wir unsere Handynummer wechseln? Denn alte Rufnummern werden nicht einfach nur stillgelegt - häufig vergibt sie der Anbieter neu. Beim Wechsel sollte man daher unbedingt einige Regeln beachten, damit völlig Fremde keinen Zugriff auf unsere Anwendungen und die hinterlegten Daten haben.
HDI, 22.12.2016

Der Umzug aufs neue Handy kann mit viel Arbeit verbunden sein - besonders dann, wenn die installierten Anwendungen sensible Daten handeln.

pixabay.com, Pexels

Über die Hälfte der Deutschen Bevölkerung besitzt inzwischen ein Smartphone. In einem Gerät vereinen wir also schon lange nicht mehr nur Telefon und Kamera, sondern auch zahlreiche Anwendungen, um Nachrichten zu lesen, das Wetter zu checken oder einfach zu kommunizieren. In einigen dieser Apps wird unsere Rufnummer jedoch gespeichert oder wir melden uns damit an. Ein Wechsel der Rufnummer betrifft damit auch Anwendungen, wie Online-TAN-Verfahren bei Banken, soziale Netzwerke oder auch Messenger-Dienste wie WhatsApp, bei denen sehr sensible Daten liegen.

Gängige Praxis: unsere Nummer wird neu vergeben

Dass Mobilfunkanbieter abgemeldete Handynummern wieder neu vergeben, ist ein übliches Verfahren. Während einige Anbieter eine Sperrfrist von über sechs Monaten haben, vergeben andere Anbieter die Nummer allerdings schon nach 30 Tagen neu.

Diese Praxis kann für die alten Nummerninhaber Risiken bergen, wenn Messenger-Accounts mit der Rufnummer verknüpft bleiben, mit der sie aktiviert wurden - so wie es bei WhatsApp der Fall ist. Deswegen reicht es auch nicht aus, das Handy auf die Werkseinstellung zurückzusetzen oder die App zu entfernen. Denn das heißt noch nicht, dass auch die persönlichen Daten gelöscht sind. "Wer seine Handynummer nicht aktualisiert, macht unwissentlich sensible Daten wie Chatverläufe, Bilder und Kontakte für den neuen Nummerninhaber zugänglich", sagt Arnd Schröder, Geschäftsführer von TopTarif.

Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Threema bleiben oft mit der Rufnummer verknüpft, mit der sie aktiviert wurden.

pixabay.com, LoboStudioHamburg

Bei den Messenger-Diensten ist dieses Datenschutz-Problem grundsätzlich bekannt, weshalb einige schon mit Schutzmechanismen darauf reagiert haben. WhatsApp sieht beispielsweise eine Karenzzeit für die Neuvergabe alter Nummern vor. Ist ein Account mehr als 45 Tage inaktiv und wird dann auf einem neuen Handy mit der gleichen Nummer aktiviert, sind alle alten Daten gelöscht. Ist der Zeitraum jedoch kürzer, kann das Messenger-Profil des Vorbesitzers – mit allen Inhalten – trotzdem sichtbar werden.

Vorsicht vor Rufnummer-Hinterlegung

Für den Fall, dass man seine Passwörter vergisst oder auch nur zu einfacheren Registrierung, empfehlen einige Dienste, die Handynummer als Sicherheit zu hinterlegen. Das trifft beispielsweise auf Facebook zu. Wer sein Passwort vergessen hat, kann sich dann statt einer E-Mail auch eine SMS mit einem Code schicken lassen, um das Kennwort zurückzusetzen.

Doch diese Methode ist nur bedingt empfehlenswert. Denn wenn wir vergessen, diese hinterlegte Nummer bei einem Wechsel zu ändern, könnte ein Fremder über diesen Prozess ein neues Passwort vergeben und sich in den Facebook-Account einloggen – eine Zielscheibe für Betrugsfälle.

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