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In welche Kryptowährungen sich die Investition lohnt

Kryptowährungen haben sich in den letzten Jahren zu einer echten Alternative zur klassischen Finanzanlage entwickelt. Viele Anleger wissen dennoch nicht, in welche Währung es sich lohnt, zu investieren. Der Markt ist groß, es gibt weltweit mehrere Tausend Kryptowährungen. Dabei sind die Unterschiede für Laien oft nicht erkennbar. Viele Anleger wollen außerdem mehr von ihrer Anlage: Es soll um Nachhaltigkeit gehen, ein Umweltbewusstsein schaffen und nicht nur ein weiteres Depot für das eigene Geld darstellen. Deshalb zeigt dieser Artikel 4 Kryptowährungen auf, die eine Investition verdient haben.

Exkurs: Was sind Kryptowährungen?

Im Grunde handelt es sich bei Kryptowährungen um digitale Zahlungsmittel. Sie sind in der Regel unabhängig von Staaten und somit breit verteilt. Der Titel Kryptowährung ist dabei irreführend, da es sich nicht um eine Währung im klassischen Sinne handelt. Es ist nicht physisch verfügbar, kann aber trotzdem zur Zahlung von Einkäufen verwendet werden. Die ersten Kryptowährungen kamen im Jahr 2009 auf den Markt. Mittlerweile werden über 4.500 Kryptowährungen gehandelt. Kryptowährungen unterliegen de facto keiner Kontrolle, die Beteiligten müssen also selbst darauf achten, dass alle Regeln eingehalten werden.

Bitcoins sind die älteste und weltweit bekannteste Kryptowährung. Nicht zuletzt deshalb werden die Begriffe Kryptowährung und Bitcoin häufig synonym verwendet.

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Der Klassiker: Bitcoins

Der Bitcoin war die erste öffentlich zugängliche Kryptowährung. Statistiken zufolge steigerte sich der Umsatz in den vergangenen Jahren auf 17,91 Millionen Bitcoins, die im Umlauf sind. Der Börsenwert von Bitcoins liegt bei rund 165.181 Millionen US-Dollar. Wer in diese Währung investieren, also Bitcoins kaufen möchte, kann dies inzwischen einfach per PayPal erledigen. Es gibt einschlägige Onlineportale, die einerseits über die aktuellen Marktentwicklungen informieren und andererseits Kaufmöglichkeiten anbieten. Es ist also inzwischen relativ einfach, Bitcoins zu kaufen. Genauso einfach ist es, Bitcoins wieder auszugeben: Mittlerweile gibt es über 6000 Orte, die Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptieren. Dazu gehören Geschäfte ebenso wie Hotels und Restaurants. In Deutschland gibt es über 100 Stellen, an denen Kunden mit Bitcoins zahlen können. So etabliert sich die Währung immer mehr als tatsächliches Zahlungsmittel, das keiner staatlichen oder Banken-Überwachung unterliegt.

Bitcoins sind vor allem für Menschen interessant, die täglich mit ihrer Kryptowährung umgehen möchten. Bitcoins können inzwischen fast wie eine normale Währung genutzt werden und bieten den Nutzern viele Vorteile. Die Unabhängigkeit von Banken sorgt dafür, dass Rechnungen schnell, ohne Umwege und stressfrei beglichen werden können.

Der Zweite: Ether

Nach Bitcoin ist Ether, abgekürzt ETH, die zweitgrößte Kryptowährung weltweit. Ihre Marktkapitalisierung beläuft sich auf rund 19.826 Millionen Dollar. An den Start gibt Ether im Jahr 2015 als interne Währung des Systems „Ethereum“. Ether ist der Vorreiter in Sachen „smart contracts“. Dabei können vertraglich festgelegte Zahlungen völlig automatisiert erfolgen. In vielen Branchen wird dieses Prinzip zur Zeit getestet, so beispielsweise bei einigen Airlines.

In der Praxis würde ein Passagier, dessen Flug ausgefallen ist, keinen Schadenersatzanspruch mehr stellen müssen. Stattdessen erhält der Kunde automatisch eine vorab festgelegte Auszahlung, wenn der Ausfall in der Datenbank registriert wird. So sollen die Airlines und die Versicherungen entlastet werden. Ehter ist also nicht wie Bitcoins für den täglich Zahlungsverkehr ausgelegt, sondern soll Unternehmen und Kunden gleichermaßen entlasten.

Die Erzeugung von Bitcoins erfordert eine extrem hohe Rechenleistung. Das verbrauchte in Island in den letzten Jahren mehr Strom als alle Privathaushalte zusammen.

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Für den Klimaschutz: Grüne Kryptowährungen

Obwohl Kryptowährungen rein digital funktionieren, muss zur Herstellung relativ viel Energie aufgewendet werden. Der Rechenaufwand, der für die Erzeugung der Bitcoins notwendig ist, ist enorm hoch. Nicht zuletzt deshalb heißt es „Bitcoin-Mining“, was vergleichbar ist mit dem Schürfen von Gold. Jede Bitcoin-Transaktion benötigt rund 300 Kilowattstunden Strom. Wer das weiß, tendiert wahrscheinlich eher zu nachhaltigeren Alternativen. Deshalb gibt es immer mehr Versuche, grüne Kryptowährungen an den Start zu bringen.

Ein gutes Beispiel für grüne Währungen sind Peercoins. Hier hängt die Erzeugung neuer Coins nicht von Strom ab, sondern von allen Teilnehmern. Leider sind grüne Kryptowährungen noch nicht so sehr in der Masse der Nutzer angekommen wie klassische Kryptogelder, sodass die Verbreitung noch nicht so weit fortgeschritten ist. Wer aber Wert auf Nachhaltigkeit legt, ist bei den grünen Bitcoins richtig.

Der Bankenliebling: Ripple

Bisher wurden Zahlungen zwischen einzelnen Finanzinstituten über das sogenannte Swift-System abgewickelt. Swift steht dabei für „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication”. Verbraucher kennen die Kurzbezeichnung von Überweisungsträgern ihrer Hausbank. In Zukunft soll die Kryptowährung Ripple diesen Standard ablösen. Verschiedene internationale Banken arbeiten bereits heute mit der neuen Währung, die innerhalb einer Sekunde rund 1500 Transaktionen ausführen kann. Jeder Zahlungsvorgang dauert dabei rund vier Sekunden. So wickelt die spanische Santander-Bank interne Transaktionen bereits über Ripple ab.

Ripple ist für Anleger interessant, die ihre Währung nicht für den tatsächlichen Zahlungsverkehr nutzen wollen, sondern lieber in zukunftsträchtige Visionen investieren möchten.

Das Darknet bietet nicht nur Hackern ein Zuhause. Auch Menschen, die illegale Geschäfte mit Bitcoins abschließen wollen, werden fündig.

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Die Gefahren von Kryptowährungen

Natürlich bietet die Verwendung von Kryptowährungen nicht nur Vorteile. Einerseits sind Bitcoins und Co. nicht physisch greifbar. Das macht sie für viele Menschen irreal. Vor allem Laien ohne Erfahrung im IT-Bereich verstehen nicht genau, wie eine Kryptowährung funktioniert und müssen sich erst langfristig in diese Art von Zahlungsmitteln einlesen. Nicht jeder hat die Muße dazu.

Zweitens kann es aufgrund der Anonymität der Nutzer zu illegaler Verwendung des Zahlungsmittels kommen. Bitcoins dienten in der Vergangenheit bereits zur Geldwäsche, Lösegelderpressung und als Zahlmittel für illegale Güter. Ob Drogen, Waffen oder illegale Pornografie – Kryptogeld ist nicht lupenrein. Im sogenannten Darknet soll es sogar möglich sein, mit Kryptowährungen Auftragsmörder zu bezahlen. Deswegen haben nach wie vor viele Menschen ein ungutes Gefühl dabei, Bitcoins oder andere Kryptowährungen zu kaufen. Allerdings ist eines klar: Wer sich nicht aktiv in dubiose Geschäfte einbringt, wird mit Bitcoins und Co. auch in Zukunft legal zahlen können.

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